Meine neue analoge Kamera - Agfa Billy

22. März 2016

Ich bin total verrückt nach Flohmärkten und hier in Hamburg gibt es auch weit mehr als in Heidelberg. Dort war das eher so ein Sommerding, hier gibt es das ganze Jahr Flohmärkte. Vor kurzem habe ich einen so genannten Vintage Markt besucht, was im Grunde auch eine Art Flohmarkt war, nur mit neumodischerem Namen und viel zu vielen professionellen Händlern.
Auf jeden Fall habe ich dort ein wahres Schmuckstück entdeckt: eine richtig alte, analoge Kamera.
Eigentlich bin ich nur zu dem Stand gegangen um sie mir mal anzuschauen, schließlich sind solche Kameras meistens viel zu teuer. Meine Freundin mit der ich dort war, hat vorsichtshalber mal nach dem Preis gefragt. Da sagte der nette, ältere Herr "18€", wir haben erstmal verblüfft nachgefragt: "80€?" und er dann: "Nein, 18. Du kannst sie aber auch für 15 haben." Da war es um mich geschehen und ich habe mir dieses Schmuckstück an Kamera für gerade mal 15€ gekauft. Verrückterweise funktioniert sie sogar noch, ich habe zwar keinen Film, aber der Mann am Stand hat mir extra noch gezeigt, wie man auslöst, und dass die Blende auch noch funktioniert. Ich werde sie, so wie ich mich kenne, wahrscheinlich nie benutzen. Aber interessant ist sie trotzdem.

Über Google habe ich dann herausgefunden, dass es sich um eine "Agfa Billy" handeln muss, der Händler hat mir erzählt, dass sie so ungefähr von 1920 sein dürfte, Google liefert ähnliche Werte. Also habe ich nun eine Kamera, die bald ihren hundertsten Geburtstag feiern kann.

Zuhause habe ich dann erstmal ein bisschen daran rumgespielt, ich habe zwar wie gesagt keinen Film und wenn ich einen hätte, hätte ich keine Ahnung wie man ihn einlegt, aber es ist auch so interessant. Sehen was man so fotografiert tut man von oben und nur recht umständlich. Außerdem kann man selbst scharf stellen und verschiedene Blendenstufen einstellen. ISO ist - wie immer bei analogen Kameras - wohl durch den Film geregelt. Und die Belichtungszeit bestimmt man wohl auch weitgehend selbst, je nach dem wie lange man den Hebel offen lässt, wobei sich oben auch ein kleiner Hebel mit Belichtungszeiten befindet, den man auch verstellen kann.
Was ich total interessant fand, war etwas an der Blende herumspielen. Wenn der Auslöser gedrückt ist - das ist ein kleiner Hebel der so lange einrastet, bis man ihn wieder zurückzieht - kann man die Blende richtig sehen. Verstellt man dann etwas an der Blendenzahl, kann man richtig sehen wie sie weiter auf oder zu geht. Das finde ich vor allem interessant, weil es so Praxis nah ist und man nicht wie bei digitalen Kameras sich dieses Wissen erstmal aneignen muss. Hier sieht man bei welcher Zahl wenig Licht durch die Linse kommt und bei welcher Zahl viel. Weil ich das so cool fand, habe ich mal ein kleines .gif daraus gebastelt, auf dem man ganz gut sieht, wovon ich hier spreche.

Die Kamera steht nun erstmal im Arbeitszimmer, wo sich auch der Rest meiner Kamerasachen befindet, als Dekoration. Vielleicht findet sich irgendwann noch eine andere Verwendung dafür. Aber sie ist auch einfach ziemlich schön oder?