How to: Macro Fotografie im Home Studio

05. Januar 2016

Lesezeit: ~ 5min

Dieser Blogpost enthält Werbelinks

[Werbung] Als ich angefangen habe Macro zu fotografieren - oder eher als ich endlich mein Macro Objektiv, die Sigma 105mm Festbrennweite, hatte - war ich erstmal ziemlich schockiert: jedes meiner Bilder war total verwackelt und hässlich. Vorher hatte ich immer gedacht, das Problem hier wäre, dass mein Superzoom Objektiv nun mal nicht für diese Richtung der Fotografie gemacht ist, aber als ich dann endlich ein Macro Objektiv hatte waren die Fotos noch tausendmal schlimmer als je zuvor. Als ich andere Fotografen gefragt habe ob sie wissen wo das Problem liege, schien es so als wüsste jeder Mensch der Welt wie Macrofotografie funktioniert, aber niemand hatte es mir jemals erzählt. Also dachte ich mir nun, da ich etwas Training in diesem Gebiet hatte, alles ausprobiert habe und eine Idee habe wie es funktioniert, will ich dir ein paar Sachen darüber erzählen, die ich damals auch gern gewusst hätte. Heute beginne ich mit der Macro Fotografie drinnen, denn am Anfang war es mir einfach zu viel, draußen mit Wind und Wetter umzugehen.

Wo bekomme ich Motive her?

Ich habe am Anfang einfach sehr viel in Blumenläden eingekauft, dort findet man wunderschöne Blumen, die sich toll zur Macro Fotografie eignen. Ansonsten bin ich zum Beispiel ein Fan von Pusteblumen oder anderen Pflanzen die man einfach draußen vor der Haustür findet.
Im Home Studio hat man außerdem den Vorteil, dass man mit Requisiten Arbeiten kann. Ich benutze zum Beispiel oft eine kleine Sprühflasche um Wassertropfen auf meinem Motiv zu platzieren.
Jetzt wo diese Frage geklärt ist, geht es weiter mit meinen eigentlichen Tipps und Tricks:

Unterstütze den Erhalt von be fabulous

Ich liebe diesen Blog und was ich damit erreichen kann: Menschen helfen und wertvolle Tipps geben. Neben all der Liebe und Leidenschaft steckt in diesem Blog aber auch viel Arbeit, Zeit und auch Geld. Hier kannst du mich und "be fabulous" unterstützen und damit den Erhalt des Blogs sichern.

Erfahre mehr

Bau dir dein eigenes Home Studio

Das Wort Home Studio klingt immer ziemlich professionell, aber eigentlich muss es das gar nicht sein. Ich habe es schon geschafft mir aus zwei Blatt Druckerpapier ein eigenes Home Studio zusammenzubauen und du schaffst das mit meiner Anleitung sicher auch: "Low Budget: Home Studio".
Wenn es die etwas professionellere Variante sein soll, bieten sich IKEA Rollos an, um daraus Fotohintergründe im Home Studio zu machen. Auch diese Variante habe ich bereits auf dem Blog vorgestellt: "Low Budget: Home Studio II".

Benutze immer ein Stativ

Versuche immer wenn du Macro Fotos im Home Studio machen willst, ein Stativ zu verwenden. Da du aber sowieso zuhause bist, ist das ja eher eine Sache der Faulheit das ganze aufzubauen. Ansonsten muss man Abstriche bei der Tiefenschärfe machen, was manchmal aber auch sehr gut aussehen kann. Eine schöne Alternative für ein Stativ ist übrigens der "Green Pod" ¹, der vor allem für Fotos nah am Boden unschlagbar ist. Das ist quasi ein hartes Kissen auf das die Kamera geschnallt und festgeschraubt wird.
Wenn du dir ein Stativ erst noch kaufen möchtest, kann ich dir empfehlen, ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen und dir gleich ein Richtiges zu kaufen. Ich hatte früher ein 20€ Stativ und war damit tot unglücklich, es war ein furchtbar wackeliges Teil. Inzwischen habe ich ein super Stativ von Rollei ¹.

Benutze einen Fernauslöser

Das nächste was du für wirklich scharfe Bilder gut gebrauchen kannst ist ein Fernauslöser. Wenn du Macro Fotos im Home Studio machst, ist die Kamera recht empfindlich für Erschütterungen, sogar die winzig kleine die durch das Auslösen entsteht, da du oft hohe Belichtungszeiten und eine geschlossene Blende verwenden wirst. Glücklicherweise findet man billige Modelle von Fernauslösern z.B. auf amazon, ich habe zum Beispiel diesen hier von Neewer ¹ mit dem ich seit Jahren arbeite und zufrieden bin.


[Werbung]

Welche Kameraeinstellungen sind sinnvoll?

Mit einem Stativ nehme ich auf jeden Fall immer die tiefste ISO - bei meiner Kamera ist das 100 -, damit sparst du dir ein unnötiges Rauschen und mit dem Stativ musst du auch nicht über die Belichtungszeit nachdenken. Das ist auch einer der Gründe weshalb ich Macro meist im AV Modus fotografiere - mehr über Kamera Modi findest du übrigens in einem meiner älteren Posts, hier. Der andere Grund ist, dass ich die Blende auf eine hohe Zahl setzen möchte, nämlich f11 oder manchmal sogar höher. Damit erzeugen wir eine hohe Tiefenschärfe, was bei Macro Fotografie richtig toll aussieht. So wird nämlich jedes Detail des Motives eingefangen.
Und ich betone nochmal: wegen dem Fernauslöser und dem Stativ kannst du diese Einstellungen benutzen ohne über eine hohe Belichtungszeit nachzudenken, also mach dir keine Gedanken wenn die Kamera einige Zeit braucht um das Bild zu machen.
Manchmal kann es auch richtig toll aussehen nur f5,6 oder eine andere geringe Zahl zu verwenden und mit der Schärfe zu spielen.

Blende: f11 Belichtung: 2"5 ISO: 100 Brennweite: 105mm

Welches Equipment benötige ich?

Außer dem bereits erwähnten Stativ und dem Funkauslöser bietet es sich natürlich an, ein Macro Objektiv zu verwenden. Für den etwas kleineren Geldbeutel - so wie meinen - bin ich recht begeistert von dem Sigma 105mm ¹, hätte ich etwas mehr Geld übrig gehabt hätte ich mir das Canon EF 100mm ¹ gekauft.
Nun ist es aber nicht zwingend notwendig, dass du ein Macro Objektiv besitzt, du kannst beispielsweise Nahlinsen oder Zwischenringe verwenden um mit deinen ganz normalen Objektiven bessere Macro Fotos zu machen. Einen ausführlichen Blogpost zur Macro Fotografie ohne Macro Objektiv kannst du dir hier durchlesen.

Zusammenfassung

  1. Baue dir dein eigenes Home Studio
  2. Benutze wenn möglich immer ein Stativ
  3. Gleiches gilt für den Fernauslöser
  4. Benutze eine so kleine ISO wie möglich
  5. Und so hohe Blendenzahlen wie möglich

¹ Dies ist ein Affiliate Link, kaufst du damit ein, erhalte ich eine kleine Provision, für dich fallen dadurch allerdings keine zusätzlichen Kosten an.