Wie du deine Reisefotografie optimierst

09. August 2017

Lesezeit: ~ 4min

In meinem letzten Post "Welches Fotografie-Equipment brauche ich auf Reisen" habe ich euch schon erzählt, welches Equipment ihr auf eure Reise mitnehmen solltet und was ihr lieber zuhause lasst. Aber das ist natürlich erst die halbe Miete, deshalb gebe ich euch heute noch ein paar Tipps mit auf die nächste Reise, wie ihr eure Reisefotos weiter optimieren könnt.

Wähle das richtige Licht

Fotografie wird manchmal auch "malen mit Licht" genannt, denn Licht ist der essentielle Bestandteil eines Bildes. Allein durch das achten auf das richtige Licht, kannst du deine Bilder in ein ganz neues Level heben. Allerdings kann man dieses auch schwer beeinflussen - vor allem auf Reisen.

Die Goldene Stunde

Die so genannte Goldene Stunde ist die Zeit kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang. Natürlich ist das nicht wirklich exakt eine Stunde sondern variabel. In dieser Zeit ist jeden Falls das Licht wunderschön golden und die Schatten weniger hart. In dieser Zeit lassen sich wunderbar so gut wie alle Arten von Bildern schießen.

Die Blaue Stunde

Die Blaue Stunde ist auch keine Stunde, befindet sich aber nach dem Sonnenuntergang, wenn es langsam dunkel wird. Das Licht ist dann noch nicht "schwarz" wie in der Nacht sondern eher bläulich. Das ist die perfekte Zeit um Nachtaufnahmen zu machen, zum Beispiel von beleuchteten Dörfern und Städten.

Vermeide die Mittagssonne

In der prallen Mittagssonne zieht alles sehr lange Schatten und gerade Portrait-Fotos sehen oft doof aus. Aber auch Architektur Fotografien - zum Beispiel auf einem Städtetrip - sind nicht besonders schön. Die Mittagssonne gilt es also zu meiden, wenn man wirklich tolle Reise-Fotos machen will.

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Suche außergewöhnliche Perspektiven

Wenn man besondere Bilder auf Reisen machen will, bietet es sich an, eine Perspektive zu Suchen, die nicht jedermann fotografiert. Vielleicht einen Fotospot, der nicht so direkt ersichtlich ist oder eine andere Position, als einfach vor dem Objekt stehend? Hier ist jedenfalls Kreativität gefragt!

Versuchs mal mit Langzeitbelichtungen

In meinem letzten Post habe ich schon angekündigt, dass es oft sinnvoll ist einen Graufilter und ein Stativ dabei zu haben und zwar genau für diesen Punkt: Langzeitbelichtungen. Diese können dem Bild das gewisse etwas geben und den Schnappschusscharakter nehmen. Dazu einfach die Kamera auf das Stativ schrauben und - bei Tag - den Graufilter montieren. Danach eine lange Belichtungszeit wählen und die restlichen Einstellungen daran anpassen. Der Effekt des ganzen ist, dass alle Bewegungen verwischt sind, z.B. vorbeilaufende Menschen, Wasser oder Wolken.
Wenn du gerade kein Stativ zur Hand hast - es ist ja doch lästig, dass Ding ständig mit sich rumzutragen - gilt es zu improvisieren. Ich schaue mich dann gerne nach Mauern oder dickeren Geländern um oder benutze im Zweifel auch den Boden als Unterlage.

Denk an die Gestaltungsregeln

Von den wichtigsten Gestaltungsregeln habe ich euch vor einer Weile schon mal berichtet, das sind meiner Meinung nach:

  • Goldener Schnitt/ Drittelregel
  • das Motiv einrahmen
  • Führungslinien
  • Symmetrien

Mehr darüber kannst du hier in meinem Post "5 Gestaltungsregeln, die du kennen solltest" nachlesen.

Halte Emotionen fest

Wenn man an Reisefotografie denkt, kommen schnell Steve McCurry und andere große Reisefotografen in den Sinn. Was sich durch all deren Fotografien zieht sind Emotionen und Portraits von Einheimischen. Hier ist es allerdings sehr wichtig, dass du nicht den Respekt verlierst! Viele Menschen scheinen im Ausland zu glauben, sich in einem Zoo oder Zirkus zu befinden und knipsen einfach auf die Einheimischen los. Ich finde das Respektlos und würde andere Menschen nur fotografieren, wenn man sie auch um Erlaubnis bittet und respektvoll mit ihnen umgeht. Wenn diese Bedingungen gegeben sind, kann das allerdings wunderschöne, emotionale Bilder ergeben.

Fotografiere im Raw Format

Das Raw-Format bietet bei der Nachbearbeitung unheimlich viele Möglichkeiten. Ich weiß, dass viele Leute der Meinung sind, dass man mit einer Nachbearbeitung die Bilder "verfälscht". Ich finde allerdings, dass man sich durch die Bearbeitung den einzigartigen Moment noch mehr zurückholen kann, da die Kamera bzw. jpeg-Aufnahmen oft die Farben verfälschen oder ähnliches. Ich fotografiere deshalb immer im Raw Format und die Raw-Entwicklung in Lightroom dauert nicht gerade lange.
Den Unterschied zwischen den beiden Formaten JPEG und RAW kannst du in meinem Blogpost "JPEG vs RAW" hier nachlesen.