Weniger Plastik ist Meer - das kannst du gegen die Müllflut in der Natur tun

01. Januar 2020

Lesezeit: ~ 5min

Wenn wir so weitermachen wie bisher, bin ich der festen Ansicht, dass wir irgendwann an unserem Müll ersticken werden: Tiere, vor allem Vögel und Meeresbewohner, sterben mit Plastik im Magen, aber auch im Menschen wurde inzwischen Plastikmüll nachgewiesen - wir essen wöchentlich ungefähr die Menge einer Kreditkarte an Plastik. Welche Auswirkungen das auf uns haben wird ist noch unklar, aber schön werden sie sicher nicht! Ich weiß, dass jetzt gerne das Argument kommt, dass wir in Deutschland ja Müll trennen und viel recycled werden kann. Das mag auch stimmen, aber dennoch tragen wir nicht unerheblich zu der Müllproblematik in der Natur und unseren Ökosystemen bei. Viele schmeißen ihren Müll achtlos in die Natur, wodurch er mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Gewässer und schließlich im Meer landet. Außerdem exportiert Deutschland laut dem Handelsblatt in Tonnen gerechnet mehr Müll als Maschinen - was im Maschinenbauerland doch erstaunlich ist! Weil der von uns exportierte Müll weder gewaschen noch sortiert ist, landet ein großer Teil davon schließlich auf Deponien im Ausland und in Gewässern. Ich brauche also nicht weiter zu erläutern, warum wir mitverantwortlich an den Müllkontinenten in den Meeren sind und dringend etwas dagegen tun sollten! Ich möchte heute Tipps geben, wie wir als Einzelne gegen die Müllflut in der Natur vorgehen können.

Auf kleinen & großen Spaziergängen Müll sammeln

Wenn Jeder von uns jeden Tag 5 Stücke Müll aufsammelt, sind das im Jahr 1.825 Stücke pro Person und wenn alle meine Instagram Follower das machen würden, wären es ungefähr 2.5 Millionen Stücke weniger Müll in der Natur. Egal ob in der Stadt oder im Naturschutzgebiet, jedes Stückchen Müll, dass nicht mehr auf dem Boden liegt, ist ein Gewinn und 5 Stücke Müll pro Tag bekommt man wirklich schnell zusammen - ich schaffe das zum Beispiel auf dem 5 Minuten Weg zum Supermarkt. Besonders gerne sammle ich Müll in der Natur, zum Beispiel im Urlaub am Strand oder beim Spaziergang im Wald, dann werden es in der Regel aber auch gleich deutlich mehr als 5 Stücke. Noch ein paar Tipps und Infos zum Müllsammeln:

  • ich habe meistens eine alte Papier- oder Plastiktüte im Rucksack und fülle sie nach und nach - besonders vor Ausflügen in die Natur achte ich sehr darauf meine Tüte nicht zu vergessen
  • wenn ich keine (schon benutzte) Tüte mehr habe nehme ich einfach ein Schraubglas
  • ich sammle ohne Handschuhe Müll und das stört mich auch gar nicht. Einfach mit den Händen nicht so viel ins Gesicht fassen und sie zuhause waschen.
  • Spritzen und Pflaster lasse ich liegen (außer mit dem Müllgreifer sollte man daran besser nicht hinfassen)

Für das Jahr 2020 habe ich die #365trashchallenge ins Leben gerufen: Ich möchte jeden Tag 5 Stücke Müll aufsammeln und & ein Bild davon in meiner Insta-Story posten. Ich freue mich, wenn du auch mitmachst! Unter dem Hashtag #365trashchallenge können wir unsere Beiträge zum Thema sammeln & wenn ihr mich in euren Storys zusätzlich markiert, werde ich so viele wie möglich davon teilen.

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Mit lokalen Organisationen & Influencern Müll sammeln

Vielerorts gibt es auch lokale Organisationen oder Influencer, die größere Müllsammelaktionen organisieren. Dort könnt ihr auch wunderbar Leute kennenlernen, die genauso am Umweltschutz interessiert sind wie ihr. In Hamburg gibt es zum Beispiel die Organisation Cleanup your Alster, die immer wieder Aktionen organisiert. Außerdem gibt es jährlich "Hamburg räumt auf" von der Stadt und das "Coastal Cleanup Camp" der NAJU Hamburg. Zum Coastal Cleanup Day im September werden weltweit Müllsammelaktionen von den verschiedensten Veranstaltern organisiert.

Pacific Garbage Screening unterstützen

Die Pacific Garbage Screening e.V. hat eine schwimmende Plattform entwickelt, die es ermöglicht Plastikmüll aus dem Meer zu entfernen ohne dabei Meereslebewesen zu stören oder gar zu verletzten. Die erste dieser Plattformen ist inzwischen auch schon in einem der großen Müllstrudel im Einsatz. Das ganze Projekt wurde durch Spenden und ein Crowdfunding finanziert und auch jetzt kann dort noch in Form von Spenden aktiv gegen den Müll in unseren Meeren vorgegangen werden.


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Müll vermeiden

In die Zukunft gewandt ergibt es natürlich auch Sinn die Menge des Mülls, die wir produzieren zu reduzieren. Dafür muss nicht jeder sofort Zero Waste leben, denn es gibt auch viele Stellen wo sich mit nur einer kleinen Umstellung viel Müll sparen lässt. Ich nenne das am liebsten "Less Waste Lifestyle", da es nicht um Perfektion geht. Wie weit ihr in ein Leben mit weniger Müll einsteigen wollt, liegt also ganz bei euch, fangt am besten einfach mal an und ihr werdet sehen, dass es an vielen Stellen total einfach und nur eine Gewohnheitssache ist. Auch der Startpunkt liegt bei jedem woanders, für mich war es am einfachsten im Badezimmer loszustarten. Hier auf dem Blog haben sich inzwischen einige Tutorials zum Leben mit weniger Müll angesammelt und ich liste sie hier einfach mal auf, fühlt euch nicht unter Druck gesetzt, sondern setzt das um, was sich für euch richtig anfühlt:

Vorbild sein

Ich bin der Meinung, auch super viel erreichen zu können, indem ich ein Vorbild für Andere bin. Und ein Vorbild kann jeder von uns sein, der bewusst und ökologisch handelt! Egal ob ihr einen großen Social Media Account habt oder nur einen kleineren privaten oder auch gar keinen, ihr könnt durch euer Handeln andere mitreißen. Ich poste immer gern Bilder wie ich Müll sammle in meinen Instagram Stories - manchmal einfach so, manchmal auch besonders verrückten Müll den ich finde. Außerdem weiß so ziemlich Jeder der mich kennt, dass ich kein Plastik haben möchte und dieses so gut es geht aus meinem Leben verbannt habe. Ich erzähle auch meinen Freunden und meiner Familie von all dem und mache ganz sicher kein Geheimnis daraus, wie wichtig mir das Thema ist. Wichtig ist mir aber auch, die Leute damit nicht zu nerven und vor allem nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln. Außerdem bringt es auch schon viel, wenn Menschen, also zum Beispiel Passanten, sehen, wie ihr Müll sammelt. Ich denke, jeder von uns kann seinen Weg finden ein Vorbild zu sein, egal durch welches Medium!