4 essbare Wildblumen, die jeder (er-)kennt

29. April 2021

Lesezeit: ~ 4min

Letztes Jahr habe ich begonnen in die Welt der essbaren Wildpflanzen hineinzuschnuppern. Dieses Jahr habe ich mich umso mehr auf den Frühling gefreut und auf all die leckeren Rezepte und Experimente, die ich mit Wildkräutern vor habe. Umso mehr ich mich mit essbaren Wildpflanzen auseinandersetze, umso verbundener fühle ich mich mit der Natur und bin schwer beeindruckt dass mir auf meinen täglichen Spaziergängen alle möglichen essbaren Wildkräuter am Wegesrand begegnen. Am beeindruckendsten fand ich, dass Pflanzen die mich schon mein lebenlang begleiten essbar (und lecker) sind und ich es nie wusste. Deswegen möchte ich euch heute 4 essbare Wildblumen vorstellen, die ich schon ewig kenne und die wahrscheinlich auch jeder von euch schon mal gesehen hat und erkennen kann:

Ihr solltet Wildpflanzen immer nur dann sammeln, wenn ihr euch zu 100% sicher seid, dass es sich um die richtige Pflanze handelt. Hilfreich kann dabei zum Beispiel ein Bestimmungsbuch sein - oder ihr fangt erstmal mit den leichten Sorten an, die ihr z.B. schon von früher kennt (wie ich die Pflanzen in diesem Post).
Um euch selbst und die Natur zu schützen empfehle ich euch außerdem vor dem Sammeln meinen Blogbeitrag "Das solltest du beim Sammeln von Wildkräutern unbedingt beachten" zu lesen!

Löwenzahn

Es würde mich sehr wundern, wenn mir jemand erzählt, das er oder sie nochnie von Löwenzahn gehört hat. Auch bekannt als Butterblume oder Pusteblume, kommt Löwenzahn reichlich an allen möglichen Standorten vor. Sehr charakteristisch sind die stark eingekerbten Blätter und der milchige Pflanzensaft. Die Erntezeit von Löwenzahn ist ziemlich lang, allerdings wird die Pflanze immer bitterer. Alle Pflanzenteile von der Wurzel bis zur Blüte sind essbar. Außerdem gilt Löwenzahn als entgiftend und verdauungsfördernd.

  • Blütezeit: April bis Juli
  • Erntezeit: April bis September
  • Bestimmung:
    • Aufrechter Wuchs, wird nach unten hin breiter
    • Stängel: runder, hohler Stängel, aus dem beim abschneiden eine milchige Flüssigkeit kommt
    • Blätter: gewellt, stark eingekerbt
    • Blüten: intensive gelbe Körbchenblume
  • Verwechslungsgefahr:
    • Gewöhnliches Ferkelkraut, Milchkraut: nicht hohle Stängel
    • Rucola: ähnliche Blattstruktur, riecht und schmeckt aber scharf und kresseartig

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Gänseblümchen

Auch das Gänseblümchen ist ein Klassiker der schon Kindern bekannt sein dürfte. Was mir allerdings lange nicht klar war: Gänseblümchen sind von Blättern über Stängel bis hin zur Blüte essbar - nicht essbar sind lediglich die Wurzeln. Besonders gut schmecken die jungen Pflanzen, generell sind sie aber bis spät im Jahr zu ernten. Auch dem Gänseblümchen wird eine Heilwirkung nachgesagt, sie sollen z.B. dabei helfen Husten zu lockern.

  • Blütezeit: März bis Oktober
  • Erntezeit: März bis Oktober
  • Bestimmung:
    • Stängel: blattlos, mit je einem Blütenkörbchen
    • Blätter: spatelig bis länglich-eiförmig
    • Blüten: Körbchenblüten, innen gelb außen weiß bis rötlich
  • Verwechslungsgefahr: -

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Gundermann / Gundelrebe

Gundermann, auch Gundelrebe genannt, ist durch seine blau-violetten, kelchförmigen Blüten erkennbar. Früher habe ich die rote Taubnessel immer für Gundermann gehalten, was aber nicht so tragisch ist, da beide Pflanzen lecker und gesund sind. Beim Gundermann ist die komplette Pflanze bis zu den Wurzeln essbar. Die Blätter schmecken leicht nach Minze. Auch Gundermann ist sehr gesund und gilt als Heilpflanze.

  • Blütezeit: April bis Juni
  • Erntezeit: April bis August
  • Bestimmung:
    • Kriechpflanze
    • Stängel: im Querschnitt quadratisch
    • Blätter: rund bis herzförmig, an den Rändern grob gekerbt & an der unterseite leicht dunkelrot gefärbt
    • Blüten: blau-violette Lippenblüten
  • Verwechslungsgefahr:
    • Rote Taubnessel: wird nach unten hin breiter & wächst aufrecht
    • Kriechender Günsel: im Gesamtbild wesentlich kleiner
    • Kleine Braunelle: wächst aufrecht stehend, kolbenartige Blüten, beginnt erst im Juni zu blühen

Rote Taubnessel

Schon als Kind habe ich es geliebt die hübschen lila bis pinken Blüten "auszusaugen" und zu essen. Wegen der markanten Blüten ist die rote Taubnessel auch als purpurrote Taubnessel bekannt - falls ihr mal über den Begriff stolpert, er meint die selbe Pflanze. Sowohl die Blätter als auch die Blüten der roten Taubnessel sind essbar. Der Pflanze wird (wie fast allen Wildblumen) außerdem eine Heilwirkung nachgesagt, sie soll antibakteriell, entzündungshemmend und harntreibend wirken und bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden helfen.

  • Blütezeit: April bis Oktober
  • Erntezeit: April bis Oktober
  • Bestimmung:
    • Aufrechter Wuchs, wird nach unten hin breiter
    • Stängel: im Querschnitt quadratisch
    • Blätter: gekerbte Blattspreite, charakteristische Herzform und gesägter Blattrand
    • Blüten: zweilippig mit purpurroten Lippenblüten
  • Verwechslungsgefahr:
    • Gundermann (siehe oben)
    • Kleine Braunelle: kolbenartige Blüten, beginnt erst im Juni zu blühen

Die vier Wildblumen könnt ihr für alle möglichen Rezepte einsetzen, ich habe dieses Jahr zum Beispiel schon einen leckeren Gänseblümchen-Honig gemacht. Eurer Fantasie sind auf jeden Fall keine Grenzen gesetzt, ein paar gängige Dinge sind zum Beispiel: Wildkräuter-Salat, Kräutertees und Kräuterbutter.

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