Plastikfasten - 40 Tage ohne Plastik

14. Februar 2018

Lesezeit: ~ 5min

Heute beginnt die Fastenzeit und auch wenn ich weder gläubige Christin bin noch jemals gefastet habe, möchte ich dieses Jahr damit beginnen. Ich habe mir ein besonderes Ziel gesteckt: Ich möchte gerne Plastik fasten. Das heißt 40 Tage ohne oder mit nur so wenig Plastik wie möglich. Das Ganze ist für mich eine Herausforderung und ich bin gespannt, was sich daraus ergibt, denn zu Beginn werde ich erstmal kreativ werden müssen.
Plastikfasten kann man nicht nur in der Fastenzeit, es ist nie die falsche Zeit um damit anzufangen! Wenn auch du auf Plastik verzichten möchtest, gibt es hier auf dem Blog jede Menge Infos und Tipps: "Wie du plastikfrei Lebensmittel einkaufen kannst", "In wenigen Schritten zur Zero Waste Beauty Routine", "5 Tipps um unterwegs keinen Müll zu verursachen" und "Plastikfreies Badezimmer". Heute möchte ich euch erzählen was überhaupt die Problematik mit Plastik ist, warum man versuchen sollte möglichst plastikfrei zu Leben und meine Ideen wie ich während des Fastens vorgehen werde.
Inzwischen ist meine Plastikfastenzeit vorbei und ich habe in meinem Erfahrungsbericht meine Höhen und Tiefen und wie es in Zukunft weitergehen soll mit euch geteilt.

Das Problem mit dem Plastik

Plastik wird aus Erdöl hergestellt und ist billig, leicht und bequem. Weltweit werden jährlich 240 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Doch der traurige Fakt ist: Plastik verrottet nicht wirklich, bis zur vollständigen Zersetzung können 500 Jahre vergehen. Das bedeutet: auch in hunderten Jahren wird das heute hergestellte Plastik noch existieren - sofern es nicht verbrannt wurde. Außerdem zersetzt sich Plastik in kleine Partikel - oder befindet sich schon als solche in Kosmetik - und lässt sich inzwischen sogar in unserem Grundwasser finden.
Aber nicht nur wir Menschen haben dadurch letzten Endes Plastik im Körper. Wer kennt denn nicht die Bilder von Toten Vögeln mit dem Magen voller Plastik? Unsere Ozeane sind voller Plastik, dort lässt sich sogar ein achter Kontinent aus Müll in der Größe von Mitteleuropa finden.
Und zu guter letzt gibt es noch den immer bekannter werden Inhaltsstoff von Plastik: Bisphenol A. BPA steht in Verdacht Krebs auszulösen, zu Unfruchtbarkeit zu führen und das Erbgut zu schädigen. Es kann sich zum Beispiel aus Plastikflaschen lösen und so in unser Trinken geraten.

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Warum Plastik fasten?

Die Gründe warum Plastik nicht gut für uns und unsere Erde ist habe ich nun bereits aufgezählt. Ich persönlich versuche schon lange Plastik so weit wie möglich zu reduzieren. So findet sich zum Beispiel in meinem Badezimmer kein Einwegplastik mehr (Rasierer und Föhn aus Plastik finde ich ok), Kosmetik die Mikroplastik enthält kommt mir nicht mehr ins Haus und auch unterwegs achte ich darauf so wenig Müll wie möglich zu verursachen. In andere Bereiche meines Lebens ist der Zero Waste Gedanke aus Bequemlichkeit noch nicht eingezogen und das ist vor allem die Küche. Die 40 Tage Plastikfasten sind für mich eine Gelegenheit um mich noch mehr mit Zero Waste zu befassen und hoffentlich einige tolle Plastikfreie Produkte zu finden.


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Wie ich vorgehe

Das Plastikfasten ist für mich ein Experiment oder eher eine Challenge an mich Selbst. Ich werde also mein Bestes geben so wenig Plastik wie möglich einzukaufen - gegen Produkte, die sich bereits in der Wohnung befinden kann ich nichts mehr tun. Seit ich Naturschützerin bin, versuche ich schon Plastik so gut wie möglich zu vermeiden. Die einfachen Anfänger-Zero Waste Tipps sind daher schon umgesetzt. Übrig bleibt für mich der harte Kern: Dinge, die kompliziert sind umzustellen. Daher bin ich auch nicht enttäuscht, wenn es mal nicht ohne Plastik geht und es ist für mich auch keine Schande, das zuzugeben. In meinen Augen gibt es kein falsch machen, denn jedes Plastikteil das weniger gekauft wird ist ein Statement und eine Errungenschaft.
Hier einige Ziele an mich selbst:

  • einen Zero Waste Laden ausprobieren (in Hamburg: Stückgut)
  • Wochenmärkte besuchen
  • an Käse und Fleischtheken versuchen Plastikfrei einzukaufen
  • nach Schminke ohne Plastikverpackung recherchieren
  • im herkömmlichen Super-/ Biomarkt Produkte ohne Plastikverpackung suchen
  • mehr zum Thema Zero Waste lesen
  • Dinge selbstherstellen und ausprobieren, z.B. Putzmittel
  • bereits bestehende Zero Waste Muster beibehalten - siehe hier.

Bist du dabei?

Warum ich diesen Blogpost schreibe? Natürlich um noch mehr Leute zu motivieren mitzumachen! Viele Deutsche fasten, die meisten aber eher Dinge wie Süßigkeiten, Alkohol oder Kaffee. Und auch wenn du diesen Post nach der Fastenzeit liest: man kann sich immer ein Ziel stecken etwas eine Weile nicht zu tun und dafür braucht man keinen festgelegten Rahmen!
Selbst wenn du dir ein Zero Waste Leben nicht zutraust, ist jetzt die perfekte Möglichkeit um damit loszulegen und dich auszuprobieren. Und wie schon gesagt: es gibt kein falsch machen! Ich glaube noch nicht daran, dass ich es komplett ohne Plastik schaffen werde, aber schon allein das Reduzieren kann Berge bewegen.
Ich bin durch Utopia.de aufs Plastikfasten gekommen, denn dort habe ich einen tollen Artikel dazu entdeckt - ein Interview mit den Autorinnen von "Besser leben ohne Plastik". Außerdem läuft auf dem Blog Annanikabu gerade eine Blogparade zum Plastikfasten und auf Instagram kann man unter dem Hashtag #40tageplastikfrei seine Erfahrungen teilen.

Fastest du auch? Und vielleicht sogar Plastik?
Ich freue mich über Zero Waste Tipps gerade in Bezug auf Essen & plastikfreie Küche!