Warum Schwarzweiß ≠ Schwarzweiß ist

19. Juli 2016

Lesezeit: ~ 3min

Freunde der Bildbearbeitung aufgepasst, heute möchte ich euch erzählen, warum schwarzweiß nicht gleich schwarzweiß ist. Früher dachte ich, schwarzweiß ist eben schwarzweiß und es mache keinen Unterschied, auf welche Art und Weise man das Bild konvertiert. Heute weiß ich: es gibt etliche Wege um an ein schwarzweiß Bild zu kommen und die Resultate sind alle unterschiedlich. Heute möchte ich euch all die mir bekannten Arten vorstellen und wüsste gerne, wie ihr aus euren Bildern schwarzweiß Bilder macht. Um euch das ganze zu demonstrieren habe ich ein besonders buntes Bild gewählt, da man die Unterschiede so am besten erkennt. Am besten seht ihr das wahrscheinlich, wenn ihr die Bilder anklickt und dann einmal alle nacheinander anseht.

Originalbild | Entsättigt

Früher habe ich die Bilder, die ich schwarzweiß machen wollte immer einfach entsättigt, das heißt den Sättigungsregler auf 0 gedreht. Das war für mich die naheliegendste und einfachste Version eines schwarzweiß Bildes. Die Sättigung beschreibt die sogenannte Leuchtkraft oder Farbigkeit der Farbe, um so weiter die Sättigung heruntergedreht wird um so weiter kommt die Farbe in den Bereich des "Unbunten". Bei einer Sättigung von 0 besteht das Bild also nur noch aus Grau, Schwarz und Weiß. Eine weitere naheliegende Option für ein schwarzweiß Bild sind die "Graustufen". Bei Photoshop Elements und Gimp erhaltet ihr diesen Effekt zum Beispiel über Bild>Modus>Graustufen. Das Bild unterscheidet sich nur minimal vom Entsättigten.
Was mich an diesen beiden Arten der Umsetzung von einem Schwarzweißbild inzwischen stört, ist das man so keine Ahnung hat, was eigentlich hinter den Kulissen abgeht und man die Konvertierung einfach nicht beeinflussen kann.

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Graustufen | Rotkanal

Die meisten von euch wissen wahrscheinlich, dass die drei Grundfarben eines Bildschirms Rot, Grün und Blau sind. So setzt sich das RGB-Farbmodell zusammen. Dieses kann man auch zur Erstellung von schwarzweiß Bildern nutzen. Man kann ein Bild in seine Kanäle zerlegen, in Gimp funktioniert das über Farben>Komponenten>Zerlegen, in Photoshop habe ich noch nicht rausgefunden wie es funktioniert. Ich präsentiere euch hier mein Bild in seine drei Kanäle zerlegt, aber was bedeutet das nun? An den hellen Flächen ist die Farbe stark vorhanden, an den dunklen Flächen gar nicht oder fast gar nicht. Man kann aus diesen Kanalbildern also herauslesen, wo welche Farbe vorhanden ist und wie stark. Blau scheint in meinem Bild zum Beispiel kaum vorhanden zu sein, Rot hingegen sehr viel.

Blaukanal | Grünkanal

Nun ist die Frage, wie man diesen Trick zu seinem eigenen Vorteil nutzen kann. Schließlich sind die Bilder alle drei nicht das perfekte schwarzweiß Bild. Es gibt allerdings bei jeder Bildbearbeitungs Software etwas das sich Kanalmixer nennt oder in Photoshop Elements In schwarzweiß konvertieren. Hier kann man bestimmen mit welcher Dominanz der jeweilige Kanal im schwarzweiß Bild vorhanden ist und somit das nahezu perfekte schwarzweiß Bild erzeugen.
Inzwischen nutze ich zum erzeugen von schwarzweiß Bildern eigentlich nur noch diese Methode, da man hier am meisten Freiraum hat und das Bild so gestalten kann wie man möchte.

Fertiges Bild