Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen - Ulrich Domröse

21. Juni 2017

[Rezension] Ich wusste schon immer, dass meine beiden großen Leidenschaften die Fotografie und das Reisen wunderbar zusammenpassen. Die Berlinische Galerie drückt dieses tolle Zusammenspiel nun in ihrer Ausstellung "Die fotografierte Ferne." aus, zu der Prestel auch noch ein Buch herausgebracht hat.
Ich möchte euch heute das Buch "Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen" von Ulrich Domröse, das Prestel mir netterweise zur Verfügung gestellt hat, vorstellen und euch meine Meinung dazu erzählen:

Kurzinformation

Preis: 39,95
Sprache: Deutsch & Englisch
Art: Gebundenes Buch
Verlag: Prestel
ISBN: 978-3-7913-5642-6
Erscheinungstermin: 22. Mai 2017

Klappentext

"Seit mehr als 100 Jahren ist das Reisen eines der großen Themen der Fotografie. Mit der kolonialen Expansion und dem aufkommenden Tourismus im späten 19. Jahrhundert reisten Fotografen aus reiner Entdeckerlust durch die Welt, um aus der Ferne zu berichten.
Erst seit den 1920er-Jahren ist das Reisen zudem Anlass für die künstlerische Auseinandersetzung mit den kulturellen, politischen und sozialen Zuständen anderer Länder. Die Bilder entstehen nun als spontane Reaktion auf Unbekanntes oder gehen von konzeptuellen Ideen aus. 180 Bilder von 15 berühmten wie weniger bekannten Fotografen stehen für die wesentlichen Epochen und Stilrichtungen der Fotografie seit der Moderne bis hin zur Gegenwart. So wird durch die verschiedenen Positionen auf philosophische, medienkritische oder ästhetische Weise anschaulich, wie sich der Blick auf das Unbekannte von der Kolonialzeit bis in die globalisierte Welt verändert hat."

Meine Meinung

Das Buch beginnt mit einigen Bildern von 1875-1910 aus Japan von einem unbekannten Fotografen. Schon hier hat mich das Buch eingefangen, denn seit ich das Buch "Die Geisha" gelesen habe, finde ich die japanische Kultur unheimlich faszinierend.
Danach kommt das Vorwort verschiedener Persönlichkeiten des Museums. Die Texte sind im Buch alle sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch abgedruckt - wie ich in der Kurzinformation schon angedeutet habe.
Der Hauptteil ist chronologisch nach dem Alter der Bilder angeordnet und beginnt etwa 1930. Es wird immer ein Fotograf, sein Projekt oder seine Werke kurz auf einer Doppelseite vorgestellt und danach folgen die jeweiligen Bilder. Die neusten Bilder, die ich entdecken konnte sind von 2012. Mich interessieren aber sowieso die alten Bilder deutlich mehr, als die neueren.
Ich muss sagen bei dem Thema hätte ich mehr Landschaften erwartet, aber es gab auch viele Menschen, Street Fotografien und auch einige abstraktere Aufnahmen. Mit letzteren kann ich recht wenig anfangen, alle anderen fand ich aber sehr interessant. Von den im Buch vorgestellten Fotografen kannte ich ehrlich gesagt keinen Einzigen. Als ich den Klappentext des Buches gelesen habe, habe ich erstmal solche Fotografen wie Steve McCurry erwartet. Andererseits ist es natürlich immer cool, auch mal andere, unbekanntere Fotografen zu sehen. Einige der Bilder haben mich sehr gepackt, mit anderen konnte ich wenig anfangen. Aber ich schätze das ist ganz normal, einem kann nunmal nicht alles gefallen.
Was das Reisen angeht, hätte ich gern in einer anderen Zeit gelebt, ungefähr zur Zeit meiner Großeltern. Damals waren - gefühlt - weniger Touristen unterwegs, man konnte sich mit näheren Reisezielen zufrieden geben und überall gab es eine andere Kultur zu entdecken: andere Kleidung, andere Bräuche, ... Genau das sieht man auf den Bildern des Buches wunderbar.