Wie dir die perfekten Nahaufnahmen von Insekten gelingen

25. Juli 2018

Lesezeit: ~ 6min

Macro- & Insektenfotografie fand ich schon immer besonders spannend und die Bilder einfach atemberaubend. Nun habe ich schon länger keine Macrobilder mehr gemacht und war auch nie so herausragend gut darin, deswegen habe ich mir heute eine Expertin eingeladen um euch etwas über Macrofotografie zu erzählen: Andrea vom Blog "Naturfreundin" erzählt euch heute, wie ihr besonders tolle Makro Aufnahmen von Insekten machen könnt!
Wenn du dich für Macrofotografie interessierst, schau dir auch meine Blogposts "Macro Fotografie ohne Macro-Objektiv" und "How to: Macro Fotografie im Home Studio" an. Oder stöbere in meinen Fotografie-Tutorials.

"Insektenfotografie ist ein sehr schönes und vor allem spannendes Hobby, bei dem ihr die Natur von einer anderen Seiten kennen lernt. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich euch auf Evas Blog für die kleinsten der Tierwelt begeistern darf. Und euch zeigen kann, wie ihr selbst die kleinen Tiere perfekt in Szene setzt.

Faszination Insektenfotografie

Im ersten Foto-Workshop, den ich besucht habe, ging es um Makrofotografie. Bis dahin hatte ich keine Ahnung, was das überhaupt ist. Am Ende dieses Workshops wusste ich allerdings: das ist genau das, was mir Spaß macht. In dem Workshop ging es in erster Linie um Schmetterlinge. Doch auch Raupen, Käfer und Libellen haben es vor mein Makro geschafft. Und ich war erstaunt, was ich auf einmal alles sehen konnte.
Erst die Kamera bringt die kleinsten Details der Insekten in den Blickpunkt. Unglaublich, wie aufwendig der Flügel eines Schmetterlings ist. Überraschend sind die vielen Härchen eines Insekts. Aber auch das Beobachten der Tiere macht meistens Spaß. Wenn nicht gerade eine Gottesanbeterin eine Biene frisst. Mit freiem Auge seht ihr die Raupe nicht lächeln. Am Foto schon - zumindest sieht es so aus.

Muss es ein Makroobjektiv sein?

Ein Makro ist keine Voraussetzung für die Insektenfotografie. Aber speziell dann, wenn ihr die Kleinen ganz groß im Bild haben wollt, erleichtert es die Sache ungemein. Wollt ihr Schmetterlinge, Libellen oder andere „Flieger“ fotografieren, geht das mit dem Teleobjektiv oft einfacher. Die meisten der "Flieger" haben eine eher hohe Fluchtdistanz. Und mit dem Makroobjektiv müsst ihr doch ziemlich weit ran an euer Motiv.
Wenn nichts anderes zur Hand war, ist mir auch mit dem Handy schon das eine oder andere Insektenfoto gelungen. Bei Schmetterlingen / Libellen ist das allerdings eine Herausforderung. Doch auch da gibt es Möglichkeiten.

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Die beste Zeit zum Fotografieren

In der Früh sind viele Insekten wie Schmetterlinge und Libellen noch nicht sehr beweglich. Da kannst du sie in aller Ruhe - oft noch mit Tautropfen - fotografieren. Da kommt ihr auch mit dem Handy nah genug.
Generell habt ihr in der Früh und am Abend das beste Licht zum Fotografieren. Wenn Mittags die Sonne auf die Insektenpanzer brennt, habt ihr oft ausgebrannte Lichtflecke am Foto. Beschatten funktioniert nur bei den Insekten, die nicht schnell genug zum Flüchten sind.
Hilfreich ist bei der Makrofotografie ein bewölkter Himmel. Der hat allerdings den Nachteil, dass Schmetterlinge, Libellen und auch viele andere fliegenden Insekten nicht so viel unterwegs sind. Die schönsten Fotos habe ich übrigens im Regen gemacht - zumindest von den Insekten, die ich in ihrem Unterschlupf gefunden habe. Die Farben der Natur sind da besonders schön!
Jahreszeitlich seid ihr natürlich gebunden. Nicht nur, dass es im Winter keine Insekten gibt. Manche Insekten findet ihr nur zu einer bestimmten Zeit. Der Osterluzeifalter zum Beispiel wird euch nur vor die Kamera fliegen, wenn die Osterluzeipflanze blüht.


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Was sind die besten Einstellungen

Je nachdem, wie viel zu von dem Insekt scharf bekommen möchtest, stellst du die Blende ein. Beim Portrait, macht ihr die Blende am besten ganz auf. Auch bei Insekten gilt: auf die Augen scharf stellen! Offene Blende hilft dir, das Insekt vom Hintergrund abzuheben. Wenn das ganze Tier scharf sein soll, achtet darauf, dass dieses parallel zur Kamera ist. Denn bei offener Blende rutscht bald einmal das Popscherl in den Unschärfebereich.
Willst du mehr von dem Tier scharf bekommen, kannst du mit Blende 7,1 bis 11 fotografieren. Das funktioniert meistens ganz gut, hängt jedoch vom Hintergrund ab. Bei einem unruhigen Hintergrund hebt sich das Insekt nicht genug ab.
Wenn ich die Kamera nicht manuell einstelle, verwende ich meistens Zeitautomatik. Es sei denn, ich möchte ein Insekt beim Fliegen fotografieren. Für eine Libelle im Flug braucht ihr eine rasche Verschlusszeit - ab einer 1/1.000 Sekunde seid ihr dabei. Um eine Libelle mit dem Makro im Flug zu fotografieren, braucht ihr aber echtes Glück.
Flugaufnahmen mache ich meistens mit meinem Nikon 80-400 mm. Und ganz wichtig: auf Serienbild einstellen und abdrücken! Ihr habt da zwar von 50 Bildern vielleicht eines, das passt. Aber das habt ihr dann.

So findet ihr eure Modells

Für‘s Üben reicht es wahrscheinlich, wenn ihr euch in eine Blumenwiese setzt oder ein hübsches Plätzchen im Wald sucht. Wer einen Garten hat, braucht gar nicht weit gehen. Ihr werdet euch wundern, was da alles so vor eure Kamera kommt.
Viele Insekten werdet ihr nicht kennen oder vielleicht das erste Mal sehen. Für mich ist es selbstverständlich, herauszufinden, was ich eigentlich fotografiert habe. So lerne ich durch die Fotografie immer wieder was dazu.
Wenn euch die Insektenfotografie genauso viel Spaß macht, wie mir, werdet ihr mit der Zeit bestimmte Insekten fotografieren wollen. Weil sie euch besonders interessieren / gefallen oder weil ihr sie noch nie gesehen habt. Da wird es dann wichtig, dass ihr euch mit den Lebensgewohnheiten des gesuchten Insekts auseinandersetzt. Ihr solltet dann wissen, in welchen Monaten es unterwegs ist. Und seinen natürlichen Lebensraum kennen. Verschiedene Insektenführer und Internetrecherche werden euch helfen, euer Lieblingstierchen vor die Kamera zu bekommen.
Eines meiner Lieblingsinsekten ist die Gottesanbeterin. In unserem Naturgarten war es für uns einfach, die Fangschrecken in unseren Garten zu bekommen. Ich finde die Tiere so spannend, dass ich ihnen einen eigenen Blogartikel gewidmet habe.

Hoffentlich habe ich euch jetzt ein bisschen Lust auf mehr kleine Tierchen gemacht. Welches ist euer liebstes Insekt? Falls ihr noch Fragen habt, wie ihr dieses perfekt auf's Foto bekommt, lasst es mich wissen.

Wer steckt hinter diesem Gastpost? Ich bin Andrea - begeisterte Naturfreundin mit gleichnamigem Blog, auf dem ich gerne meine Naturerlebnisse mit euch teile. Seit ich meine Leidenschaft für die Makrofotografie entdeckt habe, bin ich noch mehr draußen unterwegs. Hauptsächlich in unserem Naturgarten, doch wenn es die Zeit erlaubt auch auf Reisen. Meistens steht auch da die Natur im Vordergrund, wie z. B. letztes Jahr bei unserer Fotosafari in Botswana / Südafrika. Wenn ihr Lust habt, mich ein Stück zu begleiten, freue ich mich, wenn ihr vorbei schaut."

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