Wanderurlaub an der Mosel - Reisetagebuch

01. September 2022

Lesezeit: ~ 6min

Dieses Jahr konnten wir uns nicht so richtig entscheiden zwischen Bergen und Meer und Süd und Nord. Deswegen haben wir am Ende einfach beides gemacht: eine Woche Wanderurlaub an der Mosel und eine Woche auf der schönen Insel Rügen. Im Süden wären wir sowieso schon gewesen, auf einer Familienfeier, und deswegen sind wir direkt weiter an die Mosel gefahren - einem unterschätzten Weinanbaugebiet mit vielen tollen Wanderzielen.

Anfahrt & Tag 1: Aschaffenburg

Freitag Abends sind wir mit dem Zug von Hamburg nach Frankfurt gefahren und haben dort eine Nacht verbracht. Am nächsten Tag ging es mit dem Mietauto in die alte Heimat meiner Familie: nach Klingenberg am Main. Dort hat meine Mutter ihren Geburtstag gefeiert und wir hatten einen schönen Tag mit der Familie. Samstag Nacht haben wir dann in einem Hotel in Aschaffenburg verbracht und Sonntag ging es los in unseren eigentlichen Urlaub: an die Mosel.
Morgens haben wir noch in Aschaffenburg gefrühstückt und dann ging es los Richtung Mosel. Die Fahrt ist mit dem Auto relativ überschaubar und wir waren schon gegen frühen Nachmittag dort. Unser Hotel hatten wir in einem kleinen Dorf (Ernst) direkt an der Mosel. Das Hotel war ganz süß, in einem alten Fachwerkhaus mit Türmchen und eigenem Wein. Hinter dem Hotel gingen direkt die Weinberge los, vor dem Hotel war eine Straße und dann der Fluss.
An dem Tag haben wir erstmal einen leckeren Flammkuchen gegessen, sind durch Ernst und die Weinberge direkt darüber spaziert und abends waren wir in einer Vinotek.

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Tag 2: Cochem

An unserem ersten vollen Tag hatten wir erstmal keine Lust auf Autofahren und sind daher direkt am Hotel losgewandert. Durch die Weinberge sind wir nach Cochem gelaufen. Cochem ist eine schöne Altstadt und eine Strecke zu Fuß waren ca. 6 km. Die Stadt und das Schloss fanden wir sehr touristisch und voll, daher haben wir uns alles nur relativ kurz angeschaut, um wieder zurück in die Natur zu flüchten. Etwas abseits des Tourismus haben wir außerdem einen tollen Italiener gefunden, mit wirklich leckerer Pasta. Auf dem Rückweg sind wir noch kurz hoch auf das Schloss gelaufen und dann von dort durch den Wald zurück.
Nachmittag sind wir in Ernst geblieben, haben uns etwas auf Liegen an der Mosel gelegt und abends gab es in einem Weingarten Flammkuchen und Weinschorle.

Tag 3: Bremmer Calmont & steilste Weinberge

Eine der wohl spektakulärsten “Attraktionen” an der Mosel sind die steilsten Weinberge Europas. Hier hat es uns am dritten Tag hinverschlagen. Mit dem Auto sind wir nach Bremm gefahren und von dort aus losgewandert. Eigentlich hatten wir uns eine Wanderroute direkt durch die Weinberge ausgesucht, allerdings fanden wir die Strecke dann doch zu “schwierig” (kein Schatten, sehr dünne Wege, steile Abhänge). Wir haben uns dann kurzfristig für eine andere Route entschieden, zum Calmont Gipfel. Die Route war auch sehr schön und wir hatten einige tolle Blicke auf die steilen Weinberge und die Moselschleife.

Tag 4: Burg Metternich & Beilstein

Auch am nächsten Tag ging es wieder wandern und dafür zum ersten mal auf die andere Seite der Mosel. Wir haben unser Auto auf einen Parkplatz in der Nähe von Mesenich gestellt und sind dann zur Burg Metternich und nach Beilstein gelaufen. Beilstein ist ein schönes Dorf mit vielen alten und für die Region üblichen Häusern. Die Strecke war eine sehr schöne Wanderung, mit viel Schatten und tollen Ausblicken und Wegen.
Nachmittags waren wir in der Mosel “schwimmen” - also einmal kurz nass gemacht. Was sehr erfrischend war, wir hatten nämlich an jedem Tag deutlich über 30 Grad.

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Tag 5: Vulkaneifel & Geierlay Hängeseilbrücke

Am 5. Tag sind wir in die Vulkaneifel gefahren, die nicht weit von unserem Hotel entfernt war. Dort hatten wir uns eine schöne Wanderung an zwei Maaren ausgesucht. Maare sind quasi Krater von alten Vulkanen, die mit Wasser gefüllt sind. Das erste Maar war eher klein und wir waren in ungefähr einer halben Stunde außenrum gelaufen, das zweite Maar war etwas größer und daran lag auch ein kleines Dorf mit - unserem Highlight - einem Freibad am Maar. Das Wasser war allerdings sehr kalt, aber nach der langen Wanderung erfrischend.
Abends sind wir noch an die Geierlay Hängeseil Brücke gefahren, diese wollten wir uns vor einigen Jahren schonmal anschauen, als wir in der Ecke waren, damals war es aber total voll und wir hatten dann keine Lust uns die Brücke mit einer riesigen Menge an Touristen zu teilen. Deswegen sind wir dieses mal abends gegen 8 hingefahren und hatten die Brücke tatsächlich fast für uns. Die Geierlay Brücke war für eine Weile die längste Hängeseilbrücke Deutschlands, wurde dann aber von einer Brücke im Harz abgelöst. Beeindruckend war sie allemal und der Ausblick ist auch toll.

Tag 6: Dortebachtal

Auch an unserem letzten (vollen) Tag ging es nochmal wandern, dafür hatten wir uns eine Wanderung an einem Bach mit “Wasserfall” ausgesucht, die möglichst viel im Wald war - weil es immer noch sehr heiß war. Der Bach und Wasserfall waren tatsächlich fast komplett ausgetrocknet. Die Wanderung war aber trotzdem schön.
Den Nachmittag haben wir auf einer Liege entspannend in Ernst verbracht - “schwimmen” waren wir auch nochmal. Und abends war zufällig ein Weinfest in Ernst, direkt an der Mosel. Das war ein schöner Abschluss.

Tag 7: Koblenz & Rückfahrt

Für die Rückfahrt hatten wir uns wieder einen Zug ab Frankfurt gebucht. Auf dem Weg haben wir noch einen Abstecher noch Koblenz gemacht. Dort haben wir uns das Deutsche Eck und das Schloss angeschaut und sind etwas durch die Altstadt gelaufen. Danach ging es nach Frankfurt - den Mietwagen abgeben und in den Zug zurück nachhause.

Zusammenfassung unserer Ausgaben

  • 101 € für die Zugfahrt (Hin- und Rückfahrt, Hamburg <-> Frankfurt)
  • 434 € für 6 Nächte im Hotel Filla Andre in Ernst
  • 26 € für eine Nacht im Intercity Hotel Frankfurt
  • 47 € für eine Nacht im ibis Styles Aschaffenburg
  • 283 € für ein Mietauto für 8 Tage
  • 42 € Sprit auf geschätzten 697 km Strecke
  • 10 € für Parkgebühren (an der Geierlay Brücke)
  • 2,50 € CO2 Kompensation der Autofahrt (für 0,190 t CO2 via myclimate)

Insgesamt haben wir also pro Person ~945 € für eine Woche Urlaub an der Mosel ausgegeben. Essen und Trinken habe ich wie immer nicht eingerechnet, weil es mir etwas zu aufwändig ist, das alles zu zählen und ich natürlich auch zuhause etwas gegessen hätte.