Mein Umstieg zur Eco & Fair Fashion

12. August 2017

Lesezeit: ~ 5min

[Unbezahlte Werbung] Früher, als ich jünger war, ging ich sehr gerne Shoppen. Am liebsten den ganzen Tag mit einer guten Freundin in Karlsruhe, Heidelberg oder Mannheim. Wir machten die komplette Fußgängerzone unsicher, liefen von Laden zu Laden, über den Armen immer Tüten voll Kleidung. Wenn ich heimkam, zog ich alles nochmal an und war glücklich, was für tolle Dinge ich - meist für wenig Geld - gekauft hatte.
Vor ein paar Jahren schon hat das aufgehört, ich fühlte mich nicht mehr gut durch neue Kleidung. Vielleicht war ich gesättigt, laut Greenpeace kauft jeder Deutsche 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Umso mehr ich mich in den letzten Jahren mit Nachhaltigkeit beschäftigte um so weniger hatte ich Lust auf shoppen. Wann immer ich einen H&M, Urban Outfitters und wie sie noch alle heißen betrat, meldete sich mein schlechtes Gewissen. Aber wie so viele, tat ich erstmal nichts.
Ich kaufte immer mehr Second Hand, machte ebay und kleiderkreisel unsicher und wurde wieder glücklicher, wenn ich dort ein tolles Teil entdeckte. In Amsterdam lief ich von Second Hand Laden zu Second Hand Laden und hatte plötzlich wieder Spaß daran, verschiedene Kleider anzuprobieren. Erst vor kurzem wurde mir klar, dass die Fast Fashion Industrie das ist, was mir das Glück raubt. Und endlich habe ich mich entschieden, ihr den Rücken zu kehren. Das alles ist ganz neu für mich, aber ich möchte es dennoch mit euch teilen. Außerdem könnt ihr meine Schritte zum Umsteigen auf die Eco & Fair Fashion natürlich auch auf euch selbst beziehen und es mir gleich tun!

Was ist Fast Fashion?

Eine offizielle Definition von Fast Fashion gibt es meines Wissens nicht, der Begriff kommt allerdings daher, dass die neuen Kollektionen sehr schnell entworfen und in riesigen Stückzahlen hergestellt und ausgeliefert werden.
Zara ist laut Greenpeace die führende Fast Fashion-Marke aber auch all die anderen Läden, die einem so in den Kopf kommen, wenn man an junge, bezahlbare Mode denkt, lassen sich nicht lumpen.
Fast Fashion schadet unserer Umwelt durch einen enorm großen Verbrauch an Wasser - 300 Tonnen pro Tonne Stoff -, den Einsatz von Pestiziden und Chemikalien sowie der toxischen Veredelung von Kleidung. Aber auch Menschen schadet sie, die täglich unter grausigen Arbeitsbedingungen für wenig Geld das produzieren, was am Ende hier in den Läden hängt. Die Kosten von Fast Fashion sind also bei weitem höher, als das was wir bei dem Blick aufs Preisschild sehen.
Und was bei dem ganzen noch obendrauf kommt: niedrigen Preise und die oft schlechtere Qualität der Kleidung führen zu einer kürzeren Nutzungsdauer, passend zu unserer ewigen Wegwerfgesellschaft.

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Meine Fair Fashion Vorsätze

Fair Fashion hat den Anspruch von ökologischer, fairer Mode. Das heißt es werden Naturfasern und Recycling Material statt Synthetik verwendet, auf Chemikalien verzichtet und auf faire Produktionsbedingungen geachtet. Außerdem geht ein Großteil des Geldes in Materialien und in die Bearbeitung, statt in die Taschen großer Konzerne.
Ein Umstieg zur Fair Fashion geht nicht über Nacht und es wäre blöd, alle alten Fast Fashion Produkte wegzuschmeißen und sich neu mit Fair Fashion einzudecken. Denn es geht ja unter anderem genau darum, die Kleidung länger zu nutzen und nicht mehr so viel zu Konsumieren. Deshalb habe ich mir für die Zukunft einige Vorsätze überlegt, die ich ab jetzt einhalten will. Vielleicht helfen sie dem ein oder anderen von euch bei der Orientierung:

Fast Fashion Läden fernbleiben

Zu Beginn wird es mir gar nicht so leicht fallen, keine Fast Fashion Läden mehr zu betreten. Es ist wie mit allen schlechten Angewohnheiten, irgendwann muss man sie durchbrechen und eine neue Lebensweise zur Routine werden lassen. Vielleicht wird es den ein oder anderen "Rückfall" geben, aber ich bin eben auch keine Heilige.

Weniger Kleidung kaufen

Damit habe ich schon lange angefangen. Seit ich nach Hamburg gezogen bin, ist mein Kleiderschrank nur noch halb so groß wie früher und da ich mein Geld lieber für Kameraequipment und Reisen ausgebe, ist er auch nicht mehr sonderlich gewachsen. Das möchte ich beibehalten.


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Nur noch Eco Fashion kaufen

Hier wird es schon kniffliger, denn ich muss mich erstmal neu orientieren und Läden finden. In Hamburg gibt es glücklicherweise das Karoviertel, in dem sich viele Fair Fashion Läden angesiedelt haben. Außerdem habe ich auch schon einige tolle Online Shops entdeckt, z.B.:

Darüberhinaus werde ich natürlich weiterhin viel Second Hand kaufen, denn auch wenn man Fast Fashion Second Hand kauft, unterstützt man damit die Fast Fashion Industrie nicht direkt. Diese bekommt nämlich gar nicht mit, ob ihr Produkt weggeworfen wird oder eben in meinen Schrank wandert. Außerdem schützt man so die Kleidung vor der Mülltonne und arbeitet gegen die Wegwerfgesellschaft an.

Kleidung so lange wie möglich tragen

Auch diesen Punkt setze ich - vor allem aus Geldgründen - schon sehr lange um. Durch das Kaufen von Fair Fashion bekommt man automatisch eine bessere Qualität und kann die Kleidung länger tragen - insofern ist sie übrigens gar nicht unbedingt teurer. Wenn die Sachen irgendwann nicht mehr gefallen, schmeiße ich sie natürlich nicht weg, sondern spende oder verkaufe sie weiter.

Inzwischen habe ich den Absprung geschafft und auf dem Blog einige weitere interessante Posts zum Thema Eco & Fair Fashion geteilt:

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