'Buy less, choose well, make it last' so lebst du den Eco (Fashion) Grundsatz

11. März 2020

Lesezeit: ~ 6min

Buy less, choose well, make it lastVivienne Westwood

Eines der Zitate, die definitiv mein Leben verändert haben. In dem Zitat steckt unheimlich viel, was uns zu mehr Nachhaltigkeit im Leben verhelfen kann. Ich möchte das Zitat oder besser den Eco (Fashion) Grundsatz heute mit euch nach und nach durchgehen und einige Tipps daraus ableiten, wie wir mehr Nachhaltigkeit in unser Leben und unseren Kleiderschrank bekommen.

Buy less - weniger ist mehr

Durchschnittlich kauft jeder in Deutschland lebende Mensch 60 Kleidungsstücke im Jahr - das ist verdammt viel oder? Nehmen wir an, wir verringern die Menge von 60 Kleidungsstücken auf 30, dann könnten wir rein theoretisch auch für jedes einzelne Kleidungsstück doppelt so viel ausgeben. Statt dem 10 € Basic T-Shirt von H&M also 20 € für ein Eco Fashion T-Shirt und statt der 60 € Hose 120 € für eine Eco Fashion Hose - klingt in deinen Ohren vielleicht immer noch nach viel Geld, aber wenn wir weniger kaufen, haben wir für jedes einzelne Kleidungsstück auch ein viel höheres Budget. Vielen fällt es schwer, den Konsum so runterzufahren, also habe ich natürlich auch noch ein paar Tipps für dich:

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Shopping Ban

Schon oft habe ich gehört und gelesen, dass ein (mehr oder weniger strikter) Shopping Ban den Start in den Minimalismus erleichtert. Nimm dir am besten mal einen Monat oder auch gleich ein viertel Jahr Zeit und nehme dir vor gar keine Kleidung zu kaufen. In dieser Zeit wirst du schnell lernen, das zu Nutzen was du bereits hast, und du wirst merken, was du wirklich brauchst. Vereinfacht wird dein Shopping Ban durch den weiteren Grundsatz "Make it last", worauf ich gegen Ende des Posts noch eingehe.

Neu kombinieren

Mit der Capsule Wardrobe Bewegung habe ich gelernt meine Kleidung ganz neu zu kombinieren. Ein Capsule Wardrobe ist dabei eine Auswahl aus möglichst wenig Kleidung, die aber zusammen möglichst viele Outfits ergeben. Durch ausprobieren und miteinander neu kombinieren, habe ich aus meinen Kleidern die ich bereits habe viele neue Outfits geschaffen, die mein "ich weiß nicht was ich anziehen soll"-Problem wirklich minimieren.

Choose well - kaufe nur noch Lieblingsteile

Früher habe ich oft Kleidung gekauft, die ich nur "ganz ok" oder eben nur so halb gut fand, dann habe ich sie wenige male getragen und irgendwann wieder aussortiert - was eine Ressourcen- und Geldverschwendung! Heute kaufe ich nur noch Kleidung mit Lieblingsteil-Potential. Dafür versuche ich mir immer bewusst zu machen, was ich überhaupt haben will und das mache ich so:

Pinterest Moodboard anlegen

Ich habe ein geheimes Pinterest (Mood-)Board, auf dem ich Bilder von Outfits oder Kleidungsstücken die ich cool finde sammle. Manchmal häufen sich dann Sachen wie z.B. ein grauer Rollkragen Pullover und dann weiß ich, dass ich so einen auch wirklich haben möchte und gerne tragen würde.


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Eine Nacht drüber schlafen

In den meisten Läden gibt es die Möglichkeit Sachen für einen Tag zurücklegen zu lassen, das mache ich sehr gerne um zu wissen, ob ich am nächsten Tag immernoch an das Kleidungsstück denke. Wenn das der Fall ist, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Lieblingsstück. Beim Online Shopping könnt ihr das Kleidungsstück einfach als Favorit im Browser abspeichern.

Passt es zu meiner restlichen Kleidung?

Das ist beim aussuchen neuer Kleidung eine sehr wichtige Frage für mich, denn was soll ich mit einem Kleidungsstück, dass ich zwar ganz toll finde, sich aber mit nichts aus meinem Schrank kombinieren lässt? Ich überlege mir also immer ob ich mindestens 2 Outfits aus anderen Kleidungsstücken in meinem Schrank und dem neuen Kleidungsstück machen könnte.

Meinung von Freunden einholen

Jeder hat seinen eigenen Style und nur weil etwas euren Freunden nicht gefällt, heißt das natürlich nicht, dass es nicht zu euch passt oder es kein Lieblingsteil werden kann. Trotzdem lohnt es sich manchmal die Meinung von Freunden einzuholen, manchmal kommt dann sowas wie "Mein Ding wäre es nicht, aber dir steht es gut/ es passt super zu dir!", manchmal sehen andere Leute aber auch Dinge die uns nicht auffallen, zum Beispiel, dass es irgendwo schlecht sitzt oder dass der Stoff auf Dauer kratzig ist. Nach dem Motto "Vier Augen sehen mehr als Zwei" lohnt es sich also auch nach der Meinung Anderer zu Fragen.

Make it last - reparieren & pflegen

Dadurch, dass alles so unheimlich günstig geworden ist, haben wir uns angewöhnt Dinge wie Kleidung nicht mehr so stark wertzuschätzen. Meine Großmutter hat früher in stundenlanger Handarbeit Feinstrumpfhosen mühsam, Masche für Masche repariert. Heute können wir uns sowas kaum noch vorstellen und schmeißen selbst Kleidung, die einfach repariert werden könnte weg und gehen generell mit Dingen auch schon bevor sie kaputt sind nicht mehr besonders gut um. Eng verbunden mit "Buy less" ist "Make it last", denn wer weniger kaufen möchte, muss auch gut auf die Sachen, die er schon hat, aufpassen.

Richtig pflegen

Wie genau ihr eure Sachen richtig pflegt ist natürlich sehr von der Sache abhängig. Ein paar Tipps für Kleidung habe ich für euch zusammengestellt:

  • Nicht zu häufig waschen - die meisten Sachen (außer Unterwäsche) könnt ihr problemlos tage- bis wochenlang tragen
  • wenn eine Sache nur unfrisch riecht, aber keine Flecken oder Ähnliches hat, reicht es oft sie etwas auslüften zu lassen, statt sie zu waschen
  • vor dem Waschen und Bügeln auf das Ettikett schauen, was der Stoff verträgt
  • bei 30 bis maximal 40 Grad werden die meisten Kleidungsstücke schon perfekt sauber und frisch
  • Ökologisches, sanftes Waschmittel verwenden
  • immer schön im Schrank zusammenlegen oder auf Kleiderbügel aufhängen
  • Flecken vorbehandeln, zum Beispiel mit Gallseife
  • Jeans vor dem Waschen auf links drehen, empfindliche Kleidungsstücke wie z.B. BHs in einen Wäschesack packen
  • "Komplizierte Kleidungsstücke" lieber zur Textil-Reinigung bringen, statt selbst waschen

Schau auch mal in meinem Blogpost "Wie du plastikfrei deine Wäsche wäschst" vorbei, dort gibt es noch mehr Tipps zum ökologischen Waschen, was die Kleidung auch schont.

Reparieren (lassen)

Wir haben uns angewöhnt Dinge immer sofort wegzuschmeißen, sobald sie kaputt sind, dabei könnten wir sie oft noch reparieren und dann weiterverwenden. Kleidung kann ich oft selbst reparieren, weil ich gelernt habe, wie ich Knöpfe annähe, Löcher stopfe oder Kleidung generell flicke. Lernen könnt ihr das zum Beispiel mit Videos auf Youtube oder in Kursen wie von der Volkshochschule - oder fragt einfach mal eure Eltern oder Großeltern, ich habe das alles von Oma und Opa gelernt. Und wenn ihr etwas selbst nicht reparieren könnt gibt es Experten die es können. Ich bringe zum Beispiel meine Schuhe immer zum Schuster, wenn sie einen neuen Absatz oder eine Sohle brauchen - das wirkt zwar auf den ersten Blick oft teuer, ist aber meistens deutlich billiger, als sich neue Schuhe zu kaufen und außerdem lassen sich die Schuhe dann wieder problemlos mehrere Jahre tragen.

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