Ich will nachhaltiger leben - aber wie fange ich an?

10. Juni 2020

Lesezeit: ~ 6min

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Mich erreicht häufig die gleiche Frage in verschiedenen Formen: "Ich will auch nachhaltiger leben, aber wie fange ich nur damit an?". Auf die Frage gibt es keine universelle Antwort, es gibt keinen Startpunkt und keinen festen Fahrplan zu einem vorgegebenen Ziel, dein Weg wird ganz individuell werden. Dennoch habe ich natürlich ein paar Tipps, die ich euch an die Hand geben möchte, mit denen der Anfang vielleicht leichter fällt und länger anhält.

Klein anfangen

Am Anfang ist man voller Tatendrang, denn es hat sich eine völlig neue Sichtweise erschlossen und man hat endlich den Entschluss gefasst: ich will nachhaltiger leben. Aber wenn du nun den Fehler machst ganz viele Baustellen auf einmal zu eröffnen und dein ganzes Leben umzukrempeln besteht die Gefahr, dass du dich schnell überfordert fühlst und in alte Muster zurückfällst. Ich finde es deswegen wichtig erstmal mit Kleinigkeiten anzufangen: kleinen Dingen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, weil sie kaum eine Umstellung benötigen. Solche kleinen Dinge könnten zum Beispiel folgende sein:

  • Ecosia als Standardsuchmaschine einstellen
  • dir vornehmen das nächste Kleidungsstück/ Möbelstück/ Buch Second Hand zu kaufen
  • dein Duschgel durch eine feste Seife 1 ersetzen
  • statt Kuhmilch nur noch Hafermilch/ Mandelmilch/ Sojamilch kaufen
  • zu einem Ökostromanbieter wechseln (am besten mit einem entspannten Wechselservice)
  • ein Buch über den Klimawandel lesen um dir Fakten anzueignen z.B. "Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel"
  • einen Stoffbeutel 1 zum Einkaufen mitnehmen
  • einen "Keine Werbung"-Sticker auf deinen Briefkasten kleben
  • 1 Tag pro Woche vegetarisch/ vegan Essen

Du wirst jetzt vielleicht denken, dass das alles viel zu wenig ist und gar nichts bringt. Aber all diese Dinge sind auf ihre Weise wirkungsvoll, manche schützen die Natur vor Plastik, andere sparen CO2 ein, wieder andere bilden dich weiter. Es muss am Anfang nicht der große Knall sein und von einem Tag auf den anderen bist du ein anderer Mensch, komm erstmal ins Machen und dann wird der Rest schon noch kommen.

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Nachhaltige Routinen entwickeln

Wenn du dir eine oder mehrere kleine erste Schritte rausgepickt hast geht es ans Machen und vor allem darum eine Routine zu entwickeln. Du kannst die Liste zum Beispiel nach und nach abarbeiten, manche Dinge wie das Wechseln der Standardsuchmaschine oder zu einem Ökostromanbieter oder das Aufkleben eines "Keine Werbung"-Stickers benötigen aber nur ein einziges mal "Machen" von dir und dannach sind sie Selbstgänger. Laut der Forschung festigt sich eine Routine nach durchschnittlich 66 Tagen. Nach ungefähr 66 Tagen wird es also Alltag einen Stoffbeutel mit zum Einkaufen zu nehmen, an einem Tag der Woche vegetarisch zu essen oder Seife statt Duschgel zu verwenden.
Wenn sich die ersten Routinen gefestigt haben, kannst du immer einen Schritt weitergehen - langsam ohne dich zu überfordern. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und es handelt sich hier um Routinen, die sich über Jahre in uns gefestigt haben, sei also gnädig mit dir und gönne dir eine gewisse Umstellungsphase um Routinen tatsächlich zu festigen und die neuen Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren.


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Die Sache mit der Perfektion

"Muss ich alles 'perfekt' machen um mich zum Thema äußern zu dürfen?" - in der öffentlichen Debatte werden Personen die sich zu Nachhaltigkeit und Naturschutz äußern häufig kritisiert weil sie Plastikflaschen benutzen, in den Urlaub fliegen, nicht 100% vegan essen oder XY tun. Das wirkt von Außen so, als dürfte man sich nur zum Thema äußern wenn man selbst total perfekt ist. Aber das ist meiner Meinung nach totaler Quatsch und auch genau das, was diese Kritiker*innen erreichen wollen: uns zum Schweigen bringen. Du musst nicht perfekt sein um eine Meinung zu haben, wichtig ist dich zu informieren und ein Ziel vor Augen zu haben. Und tatsächlich ist es sogar gut für die Sache, wenn du darüber sprichst, dass du nun nachhaltiger leben möchtest. Dein Tun könnte nämlich andere inspirieren und dein Umfeld zum Nachdenken anregen.
Naturschutz und Nachhaltigkeit sind unheimlich umfassende Themen, diese als Einzelperson perfekt umzusetzen wird zwar immer das Ziel bleiben, aber es ist ein mehr oder minder unerreichbares Ziel. Auf deinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit werden dir Teilgebiete über den Weg laufen die dir schwer fallen und dafür aber auch andere, deren Umsetzung total leicht für dich ist. Welche Gebiete das sind ist ganz individuell, mir fiel es zum Beispiel sehr leicht von Fast Fashion auf Eco Fashion umzustellen, schwerer war und ist für mich die Umstellung zum vegetarischen Essen.

Verbündete finden

Manchmal sind wir Vorreiter in gewissen Dingen, zum Beispiel dabei nachhaltiger leben zu wollen. Das heißt aber nicht, dass du dich allein "durchbeißen" musst. Es kann passieren, dass du mit Anfeindungen oder auch einfach nur Unverständnis umgehen musst und es ist natürlich viel schöner dabei Verbündete an der Seite zu haben und uns von einem positiven Umfeld zu umgeben. Solche Verbündete können überall sein und oft können es sicher auch schon bekannte Freund*innen mit ähnlichen Interessen sein. Wenn du aber niemanden kennst, der oder die auch an Nachhaltigkeit interessiert ist, kann ich dir empfehlen entweder einer Naturschutzorganisation beizutreten oder Teil der nachhaltigen Online Community zu werden. Naturschutzorganisationen wie der NABU, Greenpeace oder WWF haben häufig mehrere interne Gruppierungen wie ihre Jugendorganisationen die sich regelmäßig treffen und austauschen außerdem können dort gemeinsame Projekte angegangen werden. Ich wurde 2015 als ich nach Hamburg gezogen bin NAJU-Mitglied (Jugendorganisation des NABU) und habe dort meine ersten Verbündeten gefunden. Aber auch wenn du keine passende Naturschutzorganisation findest, gibt es einen Weg: auf Instagram gibt es eine große nachhaltige Community mit vielen größeren und kleineren Influencer*innen die über Nachhaltigkeit sprechen. Du kannst dort entweder erstmal nur mitlesen oder auch aktiv ein Teil davon werden indem du kommentierst und Nachrichten schreibst. Ich bin auf meinem Instagram-Account regelmäßig im Austausch mit den verschiedensten Nachhaltigkeitsinteressierten und darüber sehr glücklich. Einige davon konnte ich bereits persönlich kennenlernen, aber generell wohnen all diese tollen Menschen über ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilt und der Austausch ist sehr wertvoll für mich. Um Teil der Community zu werden schau dich einfach mal unter verschiedenen Hashtags passend zum Thema Nachhaltigkeit um z.B. #nachhaltigleben, #umweltbewusst, #plastikfrei, ... und schaue auch gerne mal auf meinem Account @befabulous_blog vorbei.

Wie geht es weiter?

Nach dem integrieren erster nachhaltiger Routinen, die kaum eine Umstellung benötigen, kannst du dich langsam an die umfassenderen Themen rantasten. Aber auch hier behalte immer im Kopf: es geht nicht darum alles auf Anhieb perfekt zu machen und du kannst das alles ganz in deinem Tempo umsetzen. Ich kann empfehlen dir immer ein Thema zur Zeit rauszupicken, dich dort ausführlich reinzulesen, Routinen zu entwickeln und dann wenn du dich sicher damit fühlst mit dem nächsten Thema weiterzumachen. Solche Themen könnten zum Beispiel sein:

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