Mit dem Camper-Van im Harz - Reisetagebuch

02. Juni 2021

Lesezeit: ~ 7min

[Werbung] Auf der Suche nach einem Corona-konformen Urlaub in Deutschland der trotz geschlossenen Hotels und Restaurants funktioniert, sind wir schließlich beim Camper-Urlaub gelandet. Ein bisschen Erfahrung mit dem Camping mit Fahrzeug hatten wir schon, durch unsere Dänemark Roadtrips mit Mietwagen. Aber wir wollten unbedingt mal einen richtigen Van-Urlaub machen mit eigener Küche, professionellem Bett, Wasser und dem ganzen anderen Van-"Luxus". Wir haben uns dafür für das verlängerte Wochenende über Christi Himmelfahrt einen ausgebauten Van gemietet und dann ging es ab in den Harz. Weil sich viele auf Instagram für unseren Van-Urlaub interessiert haben, gibt es jetzt noch ein ausführliches Reisetagebuch. Hier erfahrt ihr natürlich auch wie es uns im Van gefallen hat, wie viel das Ganze gekostet hat und ein paar häufige Fragen zum Van-Urlaub beantworte ich auch!

Tag 1: Oberharz & Nationalpark

Am ersten Tag hieß es erstmal Van-Übergabe, einräumen und dann ab in den Harz. Für das Wochenende war eigentlich ziemlich schlechtes Wetter angesagt und in Hamburg sind wir auch bei Regen gestartet, im Harz aber bei Sonnenschein angekommen. Wir sind erstmal zur Okertalsperre gefahren und haben dort zu Brot und Käse auf unserem Camping-Tisch zu Mittag gegessen. Dann ging es weiter in den Oberharz/ Nationalpark Harz in Torfhaus. In Torfhaus waren wir inzwischen schon 2x, finden es dort aber immer wieder sehr schön. Wir sind eine nicht all zu weite Wanderroute gelaufen durch den Wald und das Hochmoor. Dann ging es zurück Richtung Okertalsperre weil wir dort einen geeigneten Parkplatz gesehen hatten. Als erstes Abendessen im Van gab es Spaghetti Bolognese mit Walnuss Parmesan und wir waren schon jetzt begeistert vom autarken Leben im Van. In den Nächten wurde es noch ziemlich kalt, weshalb wir nicht im Aufstelldach, sondern unten im Van geschlafen haben, was aber auch schon gemütlich und kuschelig war.

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Tag 2: Blauer See & Bodetal

Auch am zweiten Tag wurden wir wieder vom Sonnenschein überrascht und sind zum Blauen See gefahren. Schon auf dem Weg dorthin haben wir aus dem Van immer wieder schöne Landschaften gesehen und auch wieder bei einer Talsperre gehalten. Der Blaue See war nicht so blau wie erwartet sondern eher grün. Insgesamt aber ein schöner Ort um etwas Zeit zu verbringen und zu entspannen.
Danach ging es weiter ins Bodetal, dass mir schon mehrfach empfohlen wurde und seinem Ruf alle Ehre gemacht hat. Geparkt haben wir im süßen kleinen Ort Treseburg und sind von dort aus den Wanderschildern zur Dobblers Höhe gefolgt. Hier war definitiv der Weg das Ziel, denn der kleine Wanderweg war super schön mit jede Menge Wildpflanzen und -blümchen zu jeder Seite.
Die Nacht haben wir wieder auf einem Parkplatz verbraucht, den wir auf dem Weg zum Bodetal schon gesehen hatten. Er war einige Höhenmeter über dem Bodetal und daher etwas kühl, aber super schön mitten im Wald. In dieser Nacht haben wir außerdem die Standheizung des Vans für uns entdeckt - nicht die ganze Nacht aber zumindest Abends zum einschlafen und morgens zum aufwachen.

Tag 3: Kyffhäuser & Rosstrappe

Am nächsten Morgen ging es raus aus dem Harz und rüber zum Kyffhäuser. Auf der kleineren Gebirgskette gibt es ein Denkmal, dass mein Freund gerne sehen wollte. Zu unserer Enttäuschung war dieses aber komplett eingezäunt, hätte viel Eintritt gekostet und war außerdem wegen Corona geschlossen. Wir sind dennoch dort etwas spazieren gegangen und haben statt des Denkmals eine ganz hübsche Burgruine gefunden. Etwas enttäuscht haben wir dann überlegt wie es weiter geht und uns letztlich entschieden zurück zum Bodetal zu fahren, weil wir dort weit nicht alles gesehen hatten und es super schön fanden. Dieses mal ging es dann nicht runter ins Bodetal sondern hoch zur Rosstrappe - manche Blogger nennen sie auch den Grand Canyon des Harz. Der Blick dort war auf jeden Fall toll und einzigartig. Durch die Reisezeit und weil wir noch tanken und einkaufen mussten, haben wir ein bisschen Zeit verloren und waren erst kurz vor Sonnenuntergang an der Rosstrappe.
Zum schlafen sind wir wieder zum gleichen Parkplatz wie in der Nacht zuvor gefahren und hatten ihn dieses mal sogar ganz für uns - vorher waren auf allen Parkplätzen immer noch andere Camper.


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Tag 4: Bodetal

Weil wir den Camper schon um 17 Uhr zurückgeben mussten und etwas Puffer einplanen wollten, hatten wir am Sonntag nur noch einen halben Tag im Harz. Diese haben wir damit verbracht einen weiteren Wanderweg an der Rosstrappe zu laufen, den wir am Abend vorher schon entdeckt hatten. Auf dem Wanderweg ging es ziemlich steil nach unten ins Tal und zu einer Brücke über die Bode.
Dann ging es auch schon wieder zurück nach Hamburg, den Van ausräumen und wieder abgeben - was alles super geklappt hat.

Camper-Van & Kosten

Wir haben einen Camper-Van über die Hamburger Van-Vermietung Vantopia gemietet. Dort gibt es verschiedene Modelle, wir haben uns für den kleinen VW-Bus Dreamer entschieden. Ich habe Vantopia vor ein paar Jahren bei einem Stand vor der Rindermarkthalle kennengelernt und fand das Konzept seit dem richtig toll: einen Camper selbst zu besitzen kommt für mich nicht in Frage, dafür würde ich ihn nicht häufig genug nutzen und fände es schade, wenn er 90% der Zeit nur rumsteht. Sharing-Modelle sind in meinen Augen für die Nutzung von Fahrzeugen das sinnvollste Konzept, da sie so möglichst wenig Leerlauf haben und man für jeden Anlass das perfekte Fahrzeug einfach mietet. Die Vans von Vantopia sind schon super schön ausgebaut und haben eine umfangreiche Vollausstattung. Durch Kühlschrank, Gaskocher und Wassertank waren wir komplett autark unterwegs und konnten uns über die ganze Zeit selbst verpflegen.
Jetzt beantworte ich noch ein paar Fragen die mir häufig gestellt wurden:

Wie viel kostet so ein Urlaub im gemieteten Van?

Bei Miet-Konzepten ist natürlich immer die Frage nach der Leistbarkeit. Bei Vantopia gibt es wie gesagt eine umfangreiche Vollausstattung, es können aber auch noch verschiedene Services dazugebucht werden. Wir haben insgesamt 800 € für 4 Tage bezahlt (inklusive Sprit & CO2-Kompensation). Und das lässt sich wie folgt aufschlüsseln:

  • 476 € für den Dreamer Camper-Van für 4 Tage
  • 139 € für die Service-Pauschale von Vantopia
  • 89 € für den Bring- und Abholservice von Vantopia
  • 87 € für Sprit für ca. 850 km Gesamtstrecke
  • 9 € CO2-Kompensation für insgesamt 0.334 t CO2

Wie funktioniert das mit Toilette und Dusche?

Wir waren nur 4 Tage unterwegs, duschen haben wir uns deswegen komplett gespart und stattdessen jeden Morgen etwas Katzenwäsche gemacht (mit dem Wasser aus dem Tank und einem Waschlappen). Wenn man länger unterwegs ist gibt es verschiedene Möglichkeiten: Outdoor Dusche (kann man bei Vantopia auch dazubuchen), Campingplätze anfahren, Freibäder.
Was die Toilette angeht so war unsere bevorzugte Möglichkeit öffentliche Toiletten. Nach Corona dann zum Beispiel in Restaurants und Cafes. Ansonsten hatten wir noch eine Camping-Toilette dabei. Und wenn das alles nichts nützt kann man auch einfach in die Natur gehen. Bei der letzten Option finde ich es schön, wenn man die Taschentücher wieder mitnimmt und in den eigenen Müll schmeißt, sonst sehen die Plätze schnell sehr vermüllt aus.

Wie habt ihr Plätze zum Übernachten gefunden?

Wir haben tagsüber immer die Augen nach schönen Stellplätzen offen gehalten und außerdem die App Park4Night genutzt, dort sind viele gute Parkplätze eingezeichnet und auch bewertet. In Deutschland gibt es leider kein Recht auf Wildcampen. Was erlaubt ist, ist Schlafen im Auto zum wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit. Im Grunde befinden sich die Camper dadurch in einer rechtlichen Grauzone (ich bin kein Anwalt, das ist keine Rechtsberatung und nur meine Wahrnehmung der Gesetzeslage!). Wir hatten keine Probleme mit dem Schlafen im Van, haben aber auch kein sehr camping typisches Verhalten gezeigt (draußen kochen, Markise ausfahren, …).

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