Löwenzahn & Gänseblümchen - Rezepte & Tipps zum Sammeln

04. Mai 2022

Lesezeit: ~ 5min

Löwenzahn und Gänseblümchen sind zwei essbare Wildpflanzen, die wohl jeder kennt, sich aber bei den wenigsten von uns schon als Teil der Küche etabliert haben. Beide sind nicht nur tolle essbare Deko für zum Beispiel Salate, sondern auch durchaus gesund. Löwenzahn enthält viele Bitterstoffe - außerdem ist tatsächlich jeder Teil der Pflanze essbar, sogar die Wurzeln! Auch Gänseblümchen enthalten Bitterstoffe, die heute kaum noch Teil unserer Küche sind, aber vorallem sehr gut für unsere Verdauung.

Löwenzahn und Gänseblümchen sammeln

Wo finde ich die Wildblumen?

Es gibt kaum einen Ort wo du Gänseblümchen und Löwenzahn zur richtigen Saison nicht findest bevorzugt wachsen sie auf Wiesen oder Weiden. Letzten Endes sind es aber beides sehr genügsame Pflanzen, die fast überall zu finden sind.

Wie erkenne ich sie?

Gänseblümchen

Gänseblümchen blühen von März bis Oktober und können auch über diese gesamte Zeit geerntet werden. Vom Aussehen her sind sie recht charakteristisch und mir sind keine anderen Wildkräuter bekannt, mit denen man sie ernsthaft verwechseln könnte. Dennoch gebe ich dir ein paar Erkennungsmerkmale mit: die Blüten der Gänseblümchen sind Körbchenblüten, innen sind sie gelb, nach außen hin werden sie weiß bis rötlich. Die Stängel der Gänseblümchen sind blattlos, mit je einem Blütenkörbchen am Ende. Unten am Boden befinden sich die Blätter, diese sind "spatelig" bis länglich-eiförmig.

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Löwenzahn

Der Löwenzahn blüt von April bis Juli, danach bilden sich die markanten Pusteblumen. Er kann aber bis in den September geerntet werden (nur Blüten findest du dann nicht mehr). Verwechslungsgefahr besteht mit Gewöhnliches Ferkelkraut und Milchkraut, diese kannst du vom Löwenzahn unterscheiden indem du dir den Stängel genau anschaust, nur der Löwenzahn hat einen hohlen Stängel. Der Stängel ist auch durch die milchige Flüssigkeit die daraus kommt ein gutes Erkennungsmerkmal. Auch die Blätter haben eine sehr markante Form, sie sind gewellt und stark eingekerbt. Hier könnte den Löwenzahn maximal mit wildem Rucola verwechseln - was aber nicht so tragisch wäre, da dieser auch essbar ist.


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Wie ernte ich die Wildblumen am besten?

Was ich sehr häufig höre, ist die Angst, bei der Ernte den Bienen etwas wegzunehmen. Da kann ich aber ein Stückweit Entwarnung geben: Wildbienen sind auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert und leider gehören die zu Haufe vorkommenden Pflanzen Löwenzahn und Gänseblümchen nicht dazu. Ich würde aber trotzdem keine radikale Ernte vornehmen, versuche immer nicht zu viel von einer Stelle wegzunehmen und genug stehen zu lassen, damit sich die Pflanze weiterverbreiten und im nächsten Jahr wiederkommen kann. Ich nehme zum Beispiel immer nur ein paar Blüten und Blätter pro Pflanze und schneide nicht die ganze Pflanze ab. Wenn du natürlich auch Löwenzahn-Wurzel ernten möchtest, kommst du nicht daran vorbei die ganze Pflanze zu nehmen, dann würde ich empfehlen an einer Stelle mit vielen Pflanzen zu ernten und über 50% davon stehen zu lassen.

Beim ernten von Wildkräutern gibt es einiges was du beachten solltest um dich selbst und die Natur zu schützen. Mehr Infos zu dem Thema findest du in meinem Blogpost "Das solltest du beim Sammeln von Wildkräutern unbedingt beachten"

Rezepte

Blüten-Honig

Sowohl aus Gänseblümchen-, als auch Löwenzahn-Bluten kannst du einen sehr leckeren (veganen) Honig herstellen - also quasi einen Dickflüssigen Sirup, den du wie Honig essen kannst.

Zutaten

  • 2-3 Handvoll (ca. 40-50g) Gänseblümchen- oder Löwenzahn-Blüten
  • 1 Schuss Zitronen-/ Limettensaft
  • 500g Zucker

Zubereitung

  1. die Blüten gut abwaschen und dann mit 500ml Wasser und dem Schuss Zitronen-/ Limettensaft in einen Topf geben
  2. das ganze unter Rühren aufkochen
  3. von der Platte nehmen und abgedeckt einige Stunden oder über Nacht stehen lassen
  4. die Blüten mit einem feinen Sieb absieben, die Flüssigkeit kommt zurück auf den Herd
  5. Zucker einrühren und alles aufkochen lassen
  6. für 1,5 - 2 h auf niedriger Stufe köcheln lassen, ab und zu umrühren
  7. Um zu testen ob der Honig fertig ist, gib am besten 1-2 TL der Flüssigkeit auf einen Teller und lass sie etwas abkühlen - wenn der abgekühlte Honig eine honigartige Konsistenz hat, ist er fertig
  8. Sobald die richtige Konsistenz erreicht ist, kannst du den Honig in saubere (am besten sterilisierte) Schraubgläser abfüllen

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Wildkräuter-Butter

Entweder einzeln oder gemischt eignen sich die beiden auch hervorragend für eine leckere Wildkräuter-Butter. Hierfür nehme ich gerne sowohl Blüten, als auch Blätter - dadurch kommt eine schöne Mischung an Farben zusammen. Und so gehts:

Zutaten

  • 1 Packung Pflanzen-Margarine
  • 1 Hand voll Wildblüten und - Blätter
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

  1. Blüten und Blätter der Wildblumen fein hacken
  2. Die Margarine im Wasserbad leicht erhitzen, sodass sie weich wird, aber nicht flüssig
  3. Gehackte Wildkräuter und Salz dazugeben
  4. mit einer Gabel gut vermischen
  5. Abschmecken und bei Bedarf noch mehr Salz dazugeben und erneut mischen
  6. die Kräuter-"Butter" in den Kühlschrank stellen, bis sie wieder etwas härter wird

Wildkräuter-Salat

Ich liebe es Wildkräuter einfach zu Salaten hinzuzufügen. Beim Löwenzahn und Gänseblümchen bieten sich hier einerseits die schönen Blüten an, weil diese eine tolle Deko sind. Andererseits kannst du auch ein paar Blätter unter den Salatmischen und beim Löwenzahn auch die sehr gesunden Stängel etwas kleinschneiden und unterheben. Jedenfalls werden deine nächsten Gäste den Beilagensalat mit essbaren Blüten ganz schön bewundern.

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