So gelingt der Kräuteranbau - in der Wohnung, auf dem Balkon und im Garten
13. April 2022
Lesezeit: ~ 7min
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Kräuter machen jedes Gericht deutlich aromatischer und abwechslungsreicher und darüber hinaus sind sie auch noch gesund! Ich liebe es im Sommer einfach auf den Balkon gehen zu können und mir frische Minze für ein erfrischendes Wasser zu schneiden oder Schnittlauch direkt über den Salat zu schnibbeln. Am liebsten mögen Kräuter es natürlich draußen, auf dem Balkon oder im Garten, aber auch wenn du dafür keine Möglichkeit hast, lässt sich vieles auch in der eigenen Küche anbauen. In diesem Post erfährst du, wo du Kräuter am besten herbekommst, wie du sie Pflegst und wie du sie über die Saison hinaus haltbar machen kannst.
So kommst du an Kräuter
Gekaufte Kräuter länger verwenden
Im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen lachen uns immer wieder Töpfchen mit schönen, grünen Kräutern an. Nehmen wir sie aber mit nachhause, sind sie nach wenigen Tagen kaputt und das obwohl sie doch eine richtig schöne Pflanze waren mit Erde, Wurzeln... Dafür gibt es eine einfache Erklärung: die Märkte legen die Kräuter darauf aus, dass sie direkt verzehrt werden und geben den Pflanzen zu wenig Platz und Erde. Um länger etwas von den gekauften Kräutern zu haben kannst du diese einfach (am besten direkt nach dem Kauf) umtopfen, in ein Gefäß mit mehr Platz und frischer Erde. Bei vielen Kräutern, wie zum Beispiel Basilikum, befinden sich auch viele Pflanzen in dem kleinen Topf, diese kannst du vorsichtig voneinander trennen und entweder zusammen in ein großes Gefäß oder in mehrere kleine Gefäße pflanzen - so hast du sogar viele Pflanzen für den Preis von einer.
Du solltest beim Kräuter-Kauf immer darauf achten, dass diese bio-zertifiziert sind, sonst besteht die Gefahr, dass die Kräuter gespritzt wurden und daher mit Pestiziden belastet sind.
Aus Samen züchten
Wer etwas mehr Geduld mitbringt, kann die Kräuter einfach aus Samen selbstziehen - das ist wohl auch die kostengünstigste Variante. Samen gibt es zu den passenden Jahreszeiten fast überall zu kaufen, ich empfehle den Bioladen oder ein anderes Geschäft wo du biozertifiziertes Saat bekommen kannst. Warum das wichtig ist erfährst du in meinem Blogpost "Tipps für einen ökologischen und nachhaltigen Garten". Außerdem solltest du bei der Erde darauf achten, dass diese torffrei und im besten Falle auch bio-zertifiziert ist, auch darüber habe ich schon ausführlich in meinem Blogpost über das nachhaltige Gärtnern berichtet.
Falls du dich nicht weiter mit dem Thema beschaffen möchtest und direkt loslegen, habe ich eine Saatgut-Box von primoza 1 für dich rausgesucht. Diese beinhaltet 10 verschiedene Kräuter und das Saatgut ist samenfest und bio.
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Erfahre mehrRichtig pflegen
Die richtige Pflege der Kräuter ist unterschiedlich - je nach Kraut. Die meisten Kräuter bevorzugen einen hellen oder sonnigen Standort. Wenn du die Kräuter indoor, zum Beispiel in der Küche stehen hast, bietet es sich an, diese möglichst nah ans Fenster zu stellen.
Anforderungen an den Boden
Es gibt wenige Kräuter die Starkzehrer sind - das heißt sie benötigen viele Nährstoffe und sollten daher oft gedüngt werden. Starkzehrer sind zum Beispiel Minze und Borretsch. Mediterane Kräuter, wie Oregano und Majoran, sind meistens Schwachzehrer und mögen eher sandige, nährstoffarme Böden. Hier gibt es aber auch Ausnahmen, zum Beispiel Basilikum ist ein Mittelzehrer. Wenn du keine Lust hast, dir das alles zusammen zu googlen, ist mein "Digitales Cheatsheet: 40 Pflanzenübersichten zum Erstellen deines Gartenplans" vielleicht etwas für dich, dort stelle ich 40 Pflanzen, die gerne im Kräuter- und Gemüse-Garten gefunden werden vor. Unter anderem findest du dort von allen Pflanzen die Anforderungen an den Boden - und vieles mehr. Du findest es hier in meinem Etsy-Shop. Je nach Vorliebe der Pflanze sieht die Pflege bezüglich des Düngelns dann unterschiedlich aus: Starkzehrer sollten min. alle 4 Wochen gedüngt werden - meinen Guide zum nachhaltigen Düngen findest du hier.
Kräuter zurückschneiden
Mehrjährige Kräuter sollten immer wieder zurückgeschnitten werden, dadurch treiben sie meistens besser aus und es kann mehr geerntet werden. Hierbei gibt es eine Unterscheidung zwischen krautigen Kräutern wie Minze und Zitronenmelisse und immergrüne Halbsträucher, wie Rosmarin, Salbei und Thymian.
Immergrüne Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Thymian verholzen von unten her und müssen daher regelmäßig geschnitten werden. Zurückgeschnitten wird kurz nach der Blüte, also im Frühjahr oder im Sommer - du solltest unbedingt vermeiden sie im Spätjahr zu schneiden, da sie sonst im Winter erfrieren könnten.
Bei den krautigen Kräutern werden immer wieder verdorrte Blätter abgeschnitten. Im Spätherbst werden sie bis zum Boden zurückgeschnitten. Hier gibt es aber auch ein paar Ausnahmen, zum Beispiel Minze und Zitronenmelisse sollten eher im Frühjahr geschnitten werden.
Es ist fast unmöglich beim Zurückschneiden der Kräuter so allgemeine Aussagen zu treffen. Ich empfehle dir daher das genaue Vorgehen und die beste Zeit nochmal für genau die Fälle, die für dich interessant sind zu recherchieren.
Kräuter richtig ernten
Auch hier gibt es natürlich keine universelle Anleitung, weil jedes Kraut seine eigenen Vorlieben hat. Aber ein paar Tipps möchte ich dennoch zusammentragen:
- bei verholzten Arten solltest du den kompletten Trieb kappen. Dadurch verzweigen die Pflanzen und verbessern ihre Wuchsform.
- bei Basilikum solltest du keine einzelnen Blütter abzuüfen - sonst verkahlt die Pflanze und wird geschwächt. Schneide stattdessen immer unter einem Blattpar, so treibt die Pflanze neu aus und wird buschiger.
- immergrüne Kräuter kannst du ganzjährig ernten, im Winter haben diese allerdings ihr Wachstum eingestellt und du solltest sie nicht zu stark zurückschneiden.
- vor der Blüte eerntete Kräuter schmecken besnders gut - einige Pflanzen wie zum Beispiel Bärlauch und Petersilie lagern ab der Blüte sogar ein paar ungesunde Substanzen ein.
- die Blüten von Kräutern sind in der Regel auch essbar - du kannst also auch diese Ernten und zum Beispiel als essbare Deko für Salate verwenden.
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Erfahre mehrHaltbar machen
Kräuter trocknen
Am besten lassen sich Kräuter trocknen, wenn du ganze Zweige abschneidest und zu einem losen Bund zusammenbindest. Dann hänge ich sie kopfüber an Türen oder Nägel in der Wand - hier kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Wenns mal schnell gehen muss, kannst du die Blätter der Kräuter auch von den Stielen entfernen und im Backofen trocknen - bei 50-60 Grad sollten sie nach ungefähr 3 Stunden getrocknet sein. Allerdings musst du bei dieser Variante immer wieder die feuchte Luft entweichen lassen oder einen Kochlöffel in die Tür klemmen, sodass der Ofen einen Spalt offen bleibt. Ich bin ein Fan von der langsamen, umweltfreundlichen Variante des Lufttrocknens und kann euch diese nur ans Herz legen. Nach ein paar Tagen bis Wochen sind die Kräuter trocken genug, dann trenne ich diese vom Stiel und packe sie in Schraubgläser - ihr könnt sie aber z.B. auch direkt zerkleinern und in ein Gewürzgefäß füllen.
Kräuter einfrieren
Manche Kräuter, wie zum Beispiel Schnittlauch oder Bärlauch, lassen sich nicht gut trocknen, weil sie dann ihr Aroma verlieren. Auch für diese gibt es aber eine gute Variante, sie haltbar zu machen: du kannst sie Einfrieren. Dafür nimmst du am besten eine Eiswürfelform 1. Im ersten Schritt hackst du die Kräuter etwas (wie fein ist dir überlassen) und dann kenne ich mehrere Möglichkeiten:
- du füllst die Eiswürfelform mit Wasser und fügst die Kräuter hinzu, sodass diese vollständig mit Wasser bedeckt sind.
- du erhitzt Margerine, bis diese flüssig ist, dann fügst du die Kräuter hinzu und füllst das ganze in die Eiswürfelform. Dann lässt du das ganze auskühlen, sodass die Margerine wieder härter wird.
In beiden Fällen kommt die Eiswürfelform als nächstes ins Tiefkühlfach. Wenn du gerne frische Kräuter haben möchtest, kannst du dir dann einfach einen Eiswürfel auftauen. Margerine macht daher mehr Sinn, wenn du denkst, dass du die Kräuter anschließend mit Fett weiterverarbeiten würdest - z.B. als Kräuterbutter oder zum Anbraten.
Weitere Ideen
Es gibt natürlich auch noch viele weitere Wege Kräuter über ihre Saison hinaus zu verwenden. Du kannst zum Beispiel Pesto daraus machen oder Kräuter-Öle. Außerdem bin ich ein Fan von Kräutersalz - mein Favorit ist Liebstöckelsalz. Hier musst du die Kräuter nichtmal vorher trocknen, da das Salz den Kräuter sowieso Wasser entzieht und damit sicherstellt, dass nichts schimmelt o.ä.
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