Hagebutten - Rezepte & Tipps zum Sammeln

10. November 2021

Lesezeit: ~ 5min

Wenn ich die ersten Hagebutten an den Sträuchern sehe, komme ich immer gleich in Herbststimmung. Aber die Früchte sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch essbar und sehr gesund - quasi ein lokales Superfood. In Hagebutten ist 30x so viel Vitamin C enthalten wie in Zitronen, sie stärken unsere Abwehrkräfte, wirken fiebersenkend und beugen Erkältungen vor. Und in der Hagebutte steckt nicht nur viel Vitamin C sondern auch viele Antioxidantien, B-Vitamine, Eisen, Betakarotin und Vitamin K. In diesen Blogpost erzähle ich euch, wie ihr wilde Hagebutten erntet - vom besten Zeitpunkt zum ernten bis zur Erkennung der Pflanze -, haltbar macht und was für leckere Dinge ihr daraus zaubern könnt.

Hagebutten ernten

Hagebutten zu finden dürfte kein Problem sein, selbst in der Stadt ist alles voller Rosen-Sträucher. Du findest Hagebutten also quasi überall: in der Stadt, im Wald, an Weges- und Wiesenrändern. Ich pflücke Hagebutten bevorzugt in Parks und an Wegesrändern von Kleingärtenanlagen, da die Feinstaubbelastung dort nicht so hoch ist.

Der richtige Zeitpunkt

Zum Hagebutten ernten, solltet ihr euch (im besten Fall) einen möglichst trockenen, sonnigen Tagen aussuchen, da an Regentagen der Vitamin-C-Gehalt etwas geringer sein kann. Reife Früchte findet ihr von September bis Dezember und ihr erkennt sie daran, wenn sie schon rot ausgefärbt sind, aber noch hart. Weichere Früchte könnt ihr auch ernten, diese sind aber etwas komplizierter in der Weiterverarbeitung und haben oft einen geringeren Vitamin C-Gehalt. Viele raten Hagebutten erst nach dem ersten Frost zu ernten, tatsächlich schmecken sie danach intensiver, ihr könnt sie aber auch vorher ernten, meiner Meinung nach macht es kaum einen Unterschied.

Ernte Equipment

Zur Ernte empfehle ich euch eine Gartenschere, die Früchte lassen sich zwar prinzipiell auch vom Strauch abreißen, mit der Schere ist es aber deutlich komfortabler. Beim ernten solltet ihr gut auf die Dornen der Pflanzen aufpassen oder Gartenhandschuhe tragen.

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So erkennst du Hagebutten

Es gibt sehr viele verschiedene Hagebuttenarten, da die meisten Rosen eine Hagebutte als Frucht bilden. Die gute Nachricht ist: alle Hagebutten sind essbar. Die wohl bekannteste Hagebutte ist die der Hundsrose, welche hier auch auf den meisten Bildern zu sehen ist, sie ist gut zu erkennen an ihrer länglichen Form und der schönen roten Farbe. In Dänemark habe ich außerdem schon die Hagebutten der Strandrose geerntet, die dort überall wachsen - auch an der deutschen Nordseeküste und in Hamburg sind diese zu finden.

In meinem Blogpost "Das solltest du beim Sammeln von Wildkräutern unbedingt beachten" findest du noch mehr Tipps und Regeln, was du beim Sammeln von Wildpflanzen und -kräutern immer beachten solltest!

Hagebutten verarbeiten & haltbar machen

Hagebutten sind so wie sie vom Strauch kommen nicht unbedingt genießbar, bei weicheren Hagebutten könnt ihr etwas Mus rausquetschen und dieses naschen. Allerdings solltet ihr das nur mit frischen Hagebutten machen und dabei aufpassen keine Kerne mitzuessen. Essentiell ist daher die Weiterverarbeitung. Aus Hagebutten lässt sich viel machen: Marmelade, Likör, Mus, Gebäck, Saft, Tee oder Pulver. Je nachdem was ihr machen wollt und ob ihr die Hagebutten frisch oder getrocknet verwendet, ist dieser Schritt hier notwendig oder nicht.


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Hagebutten entkernen

Ob die Kerne in der Hagebutte bleiben sollen oder nicht, ist geschmackssache und auch davon abhängig was ihr machen wollt. Bei Marmelade wird die Hagebutte zum Beispiel entkernt. Bei Pulver könnt ihr die Kerne drinlassen. Beim Tee ist es Geschmackssache, da der Tee mit Kernen einfach anders schmeckt als ohne - am besten probiert ihr hier einfach mal aus was euch am besten schmeckt.
Zum Entkernen halbiere ich die Hagebutten einmal längs. Dann können die Kerne mit einem Messer, kleinen Löffel oder Spatel vorsichtig herausgekratzt werden. Euch wird dabei wieder auffallen, warum Kinder Hagebutten so gerne mögen: "Juckpulver". Die Hagebuttenkerne sind dicht mit kleinen, piksigen Härchen besetzt - am besten stellt ihr euch eine Schüssel mit Wasser bereit um ab und zu eure Hände abzuwaschen.

Hagebutten trocknen

Zum Trocknen könnt ihr die Hagebutten einfach auf die Fensterbank oder die Heizung stellen. Das dauert dann allerdings ein Weilchen. Wenn ihr die Prozess beschleunigen möchtet, könnt ihr ein Dörrgerät nutzen. Ihr könnt die Hagebutten aber auch noch kleiner schneiden, in kleine Stückchen, das beschleunigt das Trocknen auch ungemein.

Rezepte

Es gibt viele Verwendungsmöglichkeiten für Hagebutten, meine Favoriten sind: Pulver, Tee und Marmelade. Wenn ihr die vielen Vitamine und Heilwirkungen der Hagebutte voll auskosten wollt, empfehle ich euch das Pulver und den Tee. Die Marmelade schmeckt zwar super lecker und ist natürlich auch weiterhin gesund, enthält aber natürlich recht viel Zucker und beim Kochen geht einiges an Vitaminen kaputt.

Hagebutten-Pulver

Hagebutten-Pulver herzustellen ist ganz leicht, ihr müsst die getrockneten Hagebutten-Hälften einfach in einen Hochleistungsmixer geben und eine Weile Mixen. Es entsteht ein feines Pulver, dass ihr zum Beispiel in Smoothies oder Porridge mischen könnt und, dass super gesund ist. Falls du die Hagebutten mit Kernen getrocknet hast, solltest du das Pulver nochmal sieben, damit keine zu großen Kern-Stücke mehr enthalten sind.

Hagebutten Marmelade

Zutaten

  • 500 g entkernte Hagebutten
  • Saft einer viertel Zitrone
  • 125 ml Wasser oder Fruchtsaft
  • 250 g Gelierzucker (2:1)

Zubereitung

  1. Die entkernten Hagebutten zusammen mit dem Wasser und dem Zitronensaft in einen Topf geben und aufkochen.
  2. ca. 5 Minuten köcheln lassen.
  3. Alles mit einem Pürierstab zerkleinern (es können aber ruhig Stückchen übrig bleiben).
  4. Gelierzucker unterrühren und weitere 5 Minuten unter Rühren kochen.
  5. Gelierprobe: gib einen Teelöffel der Marmelade auf einen kühlen Teller und warte bis sie abgekühlt ist, wenn die Marmelade noch flüssig ist, muss noch weitergekocht werden (und die Probe ggf. nach einigen Minuten wiederholt), wenn sie eine schöne Marmeladenartige Konsistenz hat ist sie fertig.
  6. Heiße Marmelade in saubere (am besten vorher abgekochte) Gläser abfüllen und verschließen.

Hagebutten-Tee

Tee aus Hagebutten schmeckt nicht nur lecker, sondern hat auch heilsame Wirkungen und wird wegen dem hohen Vitamin C-Gehalt der Früchte vor allem bei Erkältungen eingesetzt. Für den Tee braucht ihr die getrockneten Hagebutten-Hälften, davon könnt ihr ein paar Teelöffel in ein Teesieb geben und mit kochendem Wasser übergießen. Die Ziehzeit ist Geschmackssache, eigentlich kann man den Tee kaum überziehen lassen.

Du kannst den Tee natürlich beliebig variieren, manche geben zum Beispiel noch getrocknete Apfelstücke dazu und dadurch entsteht nochmal ein ganz anderer leckerer Früchtetee. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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